Was sind Incoterms?
Hinter der Abkürzung „Incoterms“ verbirgt sich eigentlich der englische Begriff „International Commercial Terms“. In deutscher Sprache kann dieser mit „internationale Handelsklauseln“ übersetzt werden. Wir bewegen uns also im internationalen Handel. Wenn weltweite Transaktionen vorgenommen werden, ist es wichtig, im Voraus bestimmte Rechte und vertragliche Bedingungen zu definieren. Auf diese Weise schützen sich Verkäufer und Käufer auf den Weltmärkten. Was sich hinter den Incoterms verbirgt, wie sie ausgearbeitet werden und welche standardisierten Regeln es für Käufer und Verkäufer beim internationalen Handel gibt, erfahren Sie in unserem Magazinbeitrag.
Wozu dienen die Incoterms?
Wenn internationaler Handel betrieben wird, dann muss sichergestellt werden, dass sich alle beteiligten Parteien auf einem gemeinsamen Nenner wiederfinden. Denn wer schon einmal in internationale Rechtsstreitigkeiten oder vertragliche Probleme verwickelt war, der weiß, welch großen zeitlichen und finanziellen Aufwand diese Herausforderungen mit sich bringen. Durch die Incoterms kann problemlos festgelegt werden, ob für die Zollgebühren, die Lieferung und die benötigten Genehmigungen der Verkäufer oder der Käufer zuständig ist. Hinzu kommt die Zuteilung der Verantwortung. Wann trägt der Verkäufer die Verantwortung für die transportierte Ware und zu welchem Zeitpunkt geht diese an den Käufer über?
All diese Fragen können mit Klauseln beantwortet werden. Es handelt sich hierbei nicht um gesetzlich vorgeschriebene Regeln, sondern um Vertragsrichtlinien, denen von beiden Parteien freiwillig zugestimmt wird.
Die Incoterm-Arten auf einen Blick
Die letzte Aktualisierung der Incoterms fand im Jahr 2020 statt. Es handelte sich bereits um die siebte Erneuerung der Incoterms, die im Jahr 1936 ausgearbeitet und entwickelt wurden. Diese lassen sich heute zwei verschiedenen Gruppen zuordnen. In der ersten Gruppe befinden sich die Klauseln, die für alle Transportmittel gelten. In der zweiten Gruppe werden hingegen die Lieferklauseln behandelt, die beim internationalen Transport per Schiff verwendet werden.
In unserem Artikel erfahren Sie, was sich hinter den Begriffen Incoterms FCA, DAP, CIF oder FOB für Bedeutungen verbergen.
Wie verwendet man die Incoterms innerhalb Deutschlands und international?
Da es sich um ein freiwilliges Abkommen handelt, auf das sich die Parteien einer Transaktion einigen, müssen die jeweiligen Handelsklauseln im Kaufvertrag erwähnt werden. Darüber hinaus sollte definiert werden, dass die aktuelle Variante der Incoterms verwendet werden soll. Auf diese Weise können Missverständnisse vermieden werden. Bei einem Verkaufsgeschäft ist es letzten Endes der Verkäufer, der das letzte Wort hat. Er legt fest, zu welchen Bedingungen er seine Ware an den Käufer übergibt. Die Klauseln können auf Wunsch von beiden Parteien geändert werden, sollten dabei jedoch weiterhin die Kernaussage der jeweiligen Klausel vertreten.
Bei den Incoterms für Geschäfte innerhalb Deutschlands reicht es meist schon aus, wenn sich die beiden Parteien auf Bestimmte einigen und diese genauer definieren. Bei internationalen Geschäften sollte darauf geachtet werden, die Incoterms auf der Rechnung anzugeben. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass auch Vertragspartner in Russland, China, der Schweiz oder anderen Drittländern verstehen, auf welche Incoterms man sich beim internationalen Handel einigt.