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Was kostet die Lagerung von Waren durch eine Spedition & wann lohnt sich das Outsourcing

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Der internationale Handel stellt ein Unternehmen vor eine ganze Reihe von Herausforderungen, denn es müssen verschiedenste Aspekte bedacht werden, die allesamt großen Einfluss auf die Kosten von Waren haben. In diesem Artikel analysieren wir, welche Kosten bei der Lagerung von Waren durch eine Spedition entstehen und unter welchen Bedingungen sich ein Outsourcing lohnen kann.

Was sind Lagerkosten?

Meist sind die Lagerkosten ein Teil der Vertriebskosten. Bestimmte Produkte werden allerdings so hergestellt, dass die Lagerkosten auch einen Teil des Produktionsprozesses darstellen. Das ist beispielsweise beim Käse der Fall: Die Milch wird zu Käse gemacht, anschließend muss das Produkt lagern und reifen, bevor es als verzehrfertiger Käse im Einzelhandel angeboten werden kann.

Je nachdem, in welchem Zustand sich ein Produkt befindet, wird es in der Finanzbuchhaltung einem der folgenden Posten zugeordnet:

  • Betriebsstoffe, Hilfsstoffe und Rohstoffe
  • ZwischenprodukteHalbfabrikate
  • Fertigprodukte
  • Ersatzteile

Wie teuer ist die Lagerfläche im Durchschnitt?

Unternehmen besitzen häufig eigene Lagerflächen. Da Platz in der Regel ein knappes Gut ist, müssen die Flächen und ihre Nutzung optimal geplant werden. Die Entscheidungen, die in diesem Zusammenhang getroffen werden müssen, haben großen Einfluss auf den allgemeinen Unternehmenserfolg. Wird zu wenig eingelagert, kommt es zu Engpässen bei der Produktion. Indes binden zu hohe Lagerbestände viel Kapital. Zudem kann es zu Schäden an den eingelagerten Rohstoffen kommen, sodass diese nicht mehr weiterverarbeitet werden können. Haltbarkeitsdaten müssen während des gesamten Produktionsprozesses eingehalten werden, denn schließlich ist auf eine einwandfreie Qualität der Endprodukte zu achten.

Wenn die unternehmenseigene Lagerfläche nicht ausreicht, kann die Lagerung zum Teil oder vollständig ausgelagert werden. Diese Auslagerung ist selbstverständlich mit Kosten verbunden. Es ist für viele Unternehmen nicht leicht, die Höhe der Lagerkosten differenziert zu berechnen, was zum Teil auf die Komplexität bei der Zusammensetzung unterschiedlicher Produkte zurückzuführen ist.

In Deutschland machen die Kosten für Logistik und Lager insgesamt rund 9 Prozent des BIPs aus. Dies bedeutet, dass viel Kapital in Lagern gebunden wird, was direkte Auswirkungen auf die Liquidität der Unternehmen hat.

Die durchschnittlichen Lagerkosten in Deutschland sind kaum pauschal berechenbar. Sie richten sich nach verschiedenen Faktoren: darunter beispielsweise der Standort, die Anzahl an Paletten und die Bedingungen, die für eine optimale Lagerung der Produkte erfüllt werden müssen.

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Wie berechnen sich die monatlichen Lagerkosten pro Palette? – Die Zusammensetzung der Preisbildung im Überblick

Zunächst ist es wichtig zu verstehen, wie sich die Kosten der Lagerung bei einer Spedition zusammensetzen. Um die Lagerkosten ermitteln zu können, sind 2 zentrale Elemente von besonderer Bedeutung:

Handling der Ware

Das Handling findet in erster Linie bei der Ein- oder Auslagerung der Ware statt. Es handelt sich hierbei um die Übergabe von Ladungsträgern. Die Ware muss im Lager erst einmal an ihren Bestimmungsort gelangen und wird zu einem späteren Zeitpunkt auf das entsprechende Transportmittel verladen, um entweder in die weitere Produktion einzufließen oder als Endprodukt verkauft zu werden.

Die Handling-Kosten richten sich nach den Lohnkosten des Lagers, denn es kann genau berechnet werden, wie viele Mitarbeiter über welchen Zeitraum hinweg mit dem Bewegen der Güter beschäftigt sind. Selbstverständlich sind die Kosten bei kleinen Bestellmengen geringer als bei großen Stückzahlen.

Lagerung pro Palette / Lagerung pro Quadratmeter

Die Kosten für die Lagerung hängen von der Fläche bzw. dem Volumen ab, das die Ware einnimmt. Die Zahlung erfolgt dabei häufig – ähnlich wie im Fall einer Miete – im monatlichen Rhythmus. Möglich sind aber ebenso tägliche und wöchentliche Abrechnungen. Die Abrechnung der Lagerkosten erfolgt pro qm oder pro Palette.

Beeinflussende Faktoren sind die von der Gemeinde erhobenen Steuern und die regionalen Immobilienpreise, aber auch der Füllstand des Lagers oder das Volumen, das eingelagert werden soll.

Welche Faktoren beeinflussen die Komponenten der Preisbildung für einen Lagerstellplatz

Es ist zwar nicht möglich, die Kosten für einen Lagerplatz pauschal zu berechnen. Die Zusammensetzung der Lagerkosten lässt sich aber dennoch nachvollziehen. Welche Faktoren die Preisfindung beeinflussen, erfahren Sie im Folgenden.

Regionale Immobilienpreise

Die Lagerung von Waren und Gütern nimmt Platz ein und dieser ist, je nach Standort, in mehr oder weniger großem Umfang vorhanden. In großen Städten wie München, Köln, Berlin oder Hamburg ist Platz insgesamt Mangelware. Die Lagerplätze sind dementsprechend teuer.

In ländlichen Gegenden gibt es hingegen Spediteure mit riesigen Lagerhallen. Die Bodenpreise sind weniger hoch, was sich günstig auf die Lagerkosten auswirkt. Neben den Bodenpreisen haben auch die Lohnkosten einen Einfluss auf den Preis der Lagerung. Häufig sind die Lohnkosten in ländlichen Regionen niedriger als in der Stadt.

Selbstverständlich muss bei einer Lagerung auf dem Land bedacht werden, dass die Wege der Waren beim Transport zum Endkunden oder zur Weiterverarbeitung möglicherweise länger sind. Dies ist wiederum mit Kosten verbunden, weshalb eine direkte Gegenüberstellung stattfinden sollte.

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Saisonale Preisschwankungen

Die Verfügbarkeit von Lagerräumen und -flächen ist in Deutschland nicht nur vom Standort, sondern auch von der Saison abhängig. In der Weihnachtszeit können die Lagerkosten unter Umständen bis auf das Doppelte ansteigen, weil zahlreiche Unternehmen ihre Warenbestände einlagern möchten. Deshalb macht es Sinn, bereits weit im Voraus zu planen und sich die passenden Lagerräume zu sichern. Bestimmte Waren müssen unter besonderen Bedingungen gelagert werden, beispielsweise in einem Kühllager oder einem Gefahrgutlager. Diese Lagerplätze sind begrenzt und müssen deshalb rechtzeitig angemietet werden.

Spezifische Anforderungen an die Lagerung der Ware

Die Beschaffenheit der Ware hat selbstverständlich auch Auswirkungen auf die Lagerkosten. Es gibt Produkte, bei denen die Kühlkette aufrechterhalten werden muss. Eine Lagerhalle auf niedrige Temperaturen herunterzukühlen, ist mit hohen Kosten verbunden. Deshalb ist es nicht ungewöhnlich, dass der Lagerplatz in einem Kühllager das Zwei- oder Dreifache eines Platzes in einem herkömmlichen Regallager kostet.

Bei Gefahrgutlagern werden besondere Sicherheitsvorkehrungen und Zertifizierungen verlangt, die für den Lagerinhaber mit finanziellem Mehraufwand verbunden sind. Diese Faktoren schlagen sich ebenfalls in den Lagerkosten nieder.

Volumen: Raumbedarf der zu lagernden Ware

Bei einem hohen Volumen steigen die Kosten zwar insgesamt, sind pro qm in der Regel jedoch günstiger. Hinzu kommt allerdings auch die Frage nach dem Raumbedarf der Produkte. Handelt es sich um Ware, die problemlos auf Paletten übereinander gelagert werden kann? Oder besitzen die Produkte Sondermaße und nehmen deshalb deutlich mehr Platz ein?

Logistikverfahren und besondere Anforderungen

Auch das gewählte Verfahren innerhalb des Lagers hat Auswirkungen auf die Lagerkosten. Es ist mit relativ wenig Aufwand verbunden, das LiFo-Verfahren anzuwenden. Die Produkte, die neu eingelagert werden, sind die ersten, die das Lager wieder verlassen. Beim FiFo-Verfahren müssen die Wege innerhalb des Lagerraums anders geplant werden, denn die Bestände, die zuerst eingelagert wurden, werden auch als erstes wieder aus dem Lager entnommen.

Welchen Anteil haben die Lagerkosten an den Gesamtkosten eines Produkts?

Unternehmen versuchen, die Kosten für ein Produkt möglichst gering zu halten, um bei der Preisbildung einen größeren Spielraum zu haben. Standardgemäß nehmen die Logistikkosten zwischen 13 und 22 Prozent der Gesamtkosten eines Produkts ein. Etwa die Hälfte davon, also zwischen 6,5 und 11 Prozent, entfallen allein auf die Lagerkosten.

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In Deutschland machen die Lagerbestände den sehr hohen Anteil von durchschnittlich etwa 34 Prozent des Umlaufvermögens eines Unternehmens aus. Deshalb ist es entscheidend, die Lagerkosten so niedrig wie möglich zu halten und sie in regelmäßigen Abständen zu überprüfen. Zu große Lagerbestände binden das Kapital für einen langen Zeitraum und schränken dadurch die Handlungsfreiheit des Unternehmens ein. Hinzu kommt, dass sich hohe Lagerkosten auf den Endpreis des Produkts auswirken und gegebenenfalls auch eine niedrigere Gewinnmarge zur Folge haben können.

Deshalb ist es wichtig, die Lagerkosten stets im Blick zu haben. Veränderungen und Anpassungen sollten nicht gescheut werden, müssen jedoch auf der Grundlage einer ausgiebigen Prüfung aller Daten vorgenommen werden.

Welche Gründe sprechen für die Lagerung durch eine Spedition?

Es sind vor allem die kleinen und mittelständischen Unternehmen, die auf die Lagerung durch eine Spedition setzen. In großen Unternehmen sind die Lagerbestände häufig von einem Ausmaß, das eine eigene Abteilung lohnt. Kleineren Unternehmen mangelt es meist am Personal, denn die Lagerung von Waren benötigt mehr als eine Lagerhalle – und selbst diese ist eine große Investition. Hinzu kommen Logistiksysteme, damit Lagerbestand und Bewegungen der Ware stets nachvollzogen werden können.

Wenn Unternehmen eine professionelle Spedition mit der Lagerung ihrer Ware beauftragen, können sie sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren und ihre wertvollen Personalkapazitäten in den zentralen Geschäftsbereichen binden. Die Waren werden durch die Spedition professionell gelagert und termingerecht verschickt.

Die Entlastung des Unternehmens findet dabei auf mehreren Ebenen statt. Folgende Vorteile kann das Outsourcing der Lagerung haben:

  • Senkung der Lagerkosten
  • Verfügbarkeit von Mitarbeitern für andere Bereiche
  • Keine Investition in Lagerhallen und Logistiksysteme
  • Lagerkosten sind steuerlich absetzbar
  • Professionelle Lagerung der Produkte
  • Einhaltung von Lieferfristen

Die Lagerkosten können durch eine Spedition bedeutend gesenkt werden. Logistikdienstleister unterliegen den herkömmlichen Tarifverträgen nicht und haben deshalb einen größeren Gestaltungsspielraum. Hinzu kommt, dass der Standort des Unternehmens dem Bau einer Lagerhalle entgegenstehen kann. Die Entscheidung für ein Outsourcing der Warenlagerung wird im Ergebnis unter Berücksichtigung zahlreicher Faktoren getroffen. Dabei erweist es sich durchaus als sinnvoll, ein professionelles Team zu Rate zu ziehen, das die spezifischen Bedürfnisse des Unternehmens ausführlich analysieren und eine maßgeschneiderte Handlungsempfehlung aussprechen kann.

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