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Was ist Kontraktlogistik? Aufgaben, Prozesse, Vorteile & mehr

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Unter Kontraktlogistik versteht man eine Auslagerung aller Logistikprozesse eines Unternehmens an einen außenstehenden Partner, bei dem die Formalitäten der Zusammenarbeit in einem Vertrag festgelegt sind. Eine solche Kooperation basiert meist auf Langfristigkeit und soll die Transporte von den Rohstoffquellen hin zur Verarbeitung sowie von der Herstellung hin zum Kunden effizienter machen. Dabei kommen den Nutzern auch die vielen individualisierten Leistungen der Serviceanbieter zu Gute.

In diesem Artikel schauen wir uns die Vor- und Nachteile der Kontraktlogistik genauer an und zeigen die wichtigsten Zwecke dieses Konzepts auf. Am Ende sollen die Herausforderungen ebenso wie die Zukunftstrends dieses Systems dargestellt werden.

Kontraktlogistik – eine Definition

Kontraktlogistik einfach erklärt bezeichnet ein langfristig aufgebautes System, bei dem ein Hersteller von Waren mit einem Logistikunternehmen kooperiert und alle Liefer- und Lageraufgaben auf Grundlage eines Vertrages externalisiert. Der Partner übernimmt hier verschiedene Aufgaben, die vor allem das Bindeglied zu den Kunden bilden. Andererseits können weitere Services wie die Belieferung des Partners mit Rohstoffen in Anspruch genommen werden.

Was bedeutet Kontraktlogistik nun im Vergleich zu anderen Logistikarten? Klassisch werden Lagerung und Transport vom Unternehmen selbst übernommen oder es verteilt kurzfristig Aufträge an verschiedene Anbieter in der Region. Im Vergleich dazu nutzt Kontraktlogistik maßgeschneiderte Verträge, die über mehrere Jahre hinweg bessere Ergebnisse liefern.

Wie funktioniert das Geschäftsmodell Kontraktlogistik? – Die wichtigsten Merkmale im Überblick

Eines der wichtigsten Merkmale der Kontraktlogistik ist ihr langfristiger Charakter. Die Unternehmen arbeiten hier über einen längeren Zeitraum zusammen und übergeben dem Servicedienstleister umfangreiche Aufgaben in Bezug auf den Transport der Waren. Dabei werden nicht nur Routen beauftragt, sondern die gesamte Planung von der externen Partei übernommen. Somit ist vor allem die Integration von Transport, Umschlag, Planung und Lagerung bei der Kontraktlogistik das Geschäftsmodell. Der Individualisierungsgrad ist im Vergleich zu anderen Logistikarten wesentlich höher, gleichzeitig sinkt aber durch die Spezialisierung auf die Bedürfnisse eines Unternehmens auch die Flexibilität.

Wichtige Eigenschaften der Kontraktlogistik sind zusammengefasst:

  • Vertragliche Verbundenheit über einen längeren Zeitraum hinweg
  • Vereinbarung von festen Mindestvolumen (oft im Millionenbereich)
  • Erweiterte Logistikservices wie Sendungsverfolgung und umfassende Planung
  • Hohe Individualisierung und maßgeschneiderte Anpassung an die Bedürfnisse des Partnerbetriebes

Beispiele für den Einsatz und Anwendungsbereiche der Kontraktlogistik

Besonders präsent ist die Kontraktlogistik im Bereich des E-Commerce. Die angebotenen Waren liegen hier bereits bei einem Logistikunternehmen auf Lager. Sobald eine Bestellung eingeht, werden diese nur noch adressiert, an den Lieferanten weitergegeben, meist mit einer Trackingnummer versehen und an den Kunden ausgeliefert. Der Hersteller oder Verkäufer kommt also mit der Ware nach der Produktion gar nicht mehr in Kontakt.

Der hohe Individualisierungsgrad eignet sich bei der Kontraktlogistik im Gegensatz zum Outsourcing außerdem für saisonale Lieferungen. So werden pauschale Verträge über ein bestimmtes Volumen abgeschlossen. Im Logistikzentrum kümmert sich der externe Kontraktlogistik-Anbieter dann aber um die konkrete Ausgestaltung. Dafür analysiert er z.B. saisonale Spitzen wie beispielsweise beim Verkauf von Barbecue-Grills im Sommer bzw. dem Verkauf von Schlitten im Winter. Über ausgefeilte Algorithmen werden die Produkte dann je nach Saison mit höherem oder niedrigerem Volumen gelagert und sind letztlich für die Bestellung verfügbar.

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Kontraktlogistik in verschiedenen Branchen

Eines der wichtigsten Marktsegmente innerhalb der Kontraktlogistik ist sicherlich der Einzelhandel und allem voran der E-Commerce. Online-Marktplätze sind wie kaum eine andere Branche darauf angewiesen, ihre Logistikdienstleistungen auszulagern. Von Amazon-Anbietern über eBay bis hin zu Alibaba-Sellern ist es gang und gäbe, mindestens den Transport von Waren über Kontraktlogistikdienstleister abzuwickeln. Noch schneller geht die Auslieferung, wenn diese auch die Lagerung übernehmen. Doch auch in anderen Marktsegmenten spielt die operative Kontraktlogistik natürlich eine wichtige Rolle. Das kann u.a. die Auslieferung von Essen in Großstädten betreffen, aber auch B2B-Geschäftsmodelle, bei denen die Logistikunternehmen sogar Value Added Services wie den Zusammenbau bestimmter Güter offerieren.

Hauptaufgaben und Prozesse in der Kontraktlogistik

Kontraktlogistische Prozesse umfassen in erster Linie alle Tätigkeiten, die mit dem Transport und der Lieferung von Waren zusammenhängen. Dabei bringt der Anbieter die Güter von seinem eigenen Lager zum Kunden. Dieser wird oftmals durch eine Tracking-App in den ganzen Prozess eingebunden.

Die Abholung der Produkte beim Hersteller (dem Vertragspartner) und die Lagerung ist eine der weiteren zentralen Aufgaben der Kontraktlogistik. Teilweise werden dabei auch Nachfrageprofile nach Saison erstellt und bestimmte Waren je nach wirtschaftlicher Lage aufgestockt.

Zu Lagerung und Transport kommen häufig weitere maßgeschneiderte Value Added Services. Hierbei kann es sich um Reparaturen und Endmontagen, Qualitätskontrollen und Routenoptimierung handeln. Solche Dienstleistungen gehören nicht zu den Kernprozessen der Kontraktlogistik, sind aber eines der typischen Merkmale für den weitergehenden Umfang der Services.

Lager- und Bestandsmanagement

Eine der zentralen Aufgaben der Kontraktlogistik im Lager ist die Aufbewahrung von Gütern, teilweise ihre Beschaffung und die Bereitstellung von Personal, welches das Management übernimmt. Die Produkte müssen professionell und angemessen aufbewahrt werden. Dabei sollte es ein umfassendes elektronisches Register geben, über welches sowohl der Logistikdienstleister als auch die Vertragspartner Einblick in die Bestände haben. Sobald ein Auftrag eingeht, müssen die Bestände sofort gefunden und effizient ausgeliefert werden.

Transport- und Lieferkettenmanagement

Die zweite Stufe der Prozesse in der Kontraktlogistik ist der Vertrieb. Bei einer Bestellung müssen die Logistikunternehmen die georderte Ware aus dem Lager heraussuchen, adressieren und sie ausliefern. Der Transport findet über diverse Fahrzeuge, bei entfernten Lagerstandorten auch mit Schiffen und Flugzeugen statt. Auf dieser Stufe kommen auch viele Value Added Services der Kontraktlogistik wie die Lieferkettenoptimierung und die Einrichtung von Tracking-Systemen hinzu.

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Vorteile der Kontraktlogistik für Unternehmen

Die Kontraktlogistik bietet Unternehmen viele Vorteile, mit denen vor allem die Kosten und der Personalaufwand gesenkt werden können. So lassen sich vor allem die Ausgaben für die Mieten verringern und es entsteht weniger Aufwand für die Planung der Auslieferung. Dadurch können die Unternehmen ihr Geschäftsmodell besser skalieren. Weitere Vorteile der Kontraktlogistik umfassen insbesondere die gesteigerte Kundenzufriedenheit durch eine extrem schnelle Zustellung.

Dies sind die Vorteile der Kontraktlogistik im Überblick:

  • Kosteneffizienz und Skalierbarkeit
  • Hohe Professionalisierung der Logistik-Unternehmen
  • Optimierte Routenplanung und Lieferketten
  • Gewisse Flexibilität bei kurzfristigen Auftrags-Peaks
  • Schnelle Lieferung und hohe Kundenzufriedenheit

Kosteneffizienz und Skalierbarkeit

Unternehmen können über die Kontraktlogistik ihr Ertragsmodell deutlich verbessern. So lassen sich die Kosten senken, indem alle Aktivitäten rund um die Lieferung und Lagerung einem einzelnen Partner übergeben werden. Bei Bedarf lässt sich der Service dann anpassen – die Volumen können saisonal erhöht oder reduziert werden. Dadurch ist eine bessere Skalierbarkeit gegeben, ohne dass die Unternehmen höhere Investitionen einplanen müssen.

Verbesserte Kundenzufriedenheit

Ein schnell belieferter Kunde ist ein glücklicher Kunde. Wenn jemand eine Ware online bestellt und bereits nach wenigen Minuten die Bestätigung bekommt, dass sie dem Transportunternehmen übergeben worden ist, hat dieser sofort einen positiven Eindruck. Kurze Zeit später wird eine Tracking-Nummer ausgestellt, über welche der Weg der Artikel verfolgt wird. Ist die Bestellung schnell und effizient beim Kunden angekommen, wird dieser eher zu einer weiteren Order tendieren.

Zukunftstrends in der Kontraktlogistik

Wie viele andere Bereiche des Lebens ist auch die Zukunft in der Kontraktlogistik von zunehmender Digitalisierung und künstlicher Intelligenz geprägt. Viele Abläufe werden immer mehr automatisiert und smart gesteuert. So können Prozesse optimiert und effizienter gestaltet werden. Vor allem bei E-Commerce werden die Geschäftsmodelle dabei immer dynamischer und schneller. Das gilt sowohl für die Belieferung der Kunden als auch für die Retouren. Über immer mehr Live-Tracking-Angebote und Packstationen werden Bestellung und Erhalt von Waren geradezu zu einem Liefererlebnis.

Fazit: Die Kontraktlogistik ist heute kaum noch wegzudenken

Durch den Trend zu Online-Bestellungen ist die Kontraktlogistik ein wesentlicher Bestandteil unserer Waren- und Einkaufswelt geworden. Diese Form der Lagerverwaltung und Belieferung ist geradezu die Basis dafür, schnell auf Bestellungen von Kunden reagieren zu können. Die Idee dahinter ist es, das komplette Lager- und Liefersegment über langfristige Verträge an einen externen Spezialisten outzusourcen. Dieser macht den Unternehmen ein maßgeschneidertes Angebot, hält die Waren professionell auf Lager und versendet sie sofort, sobald eine Bestellung eingeht. Der Hersteller hat mit diesem Prozess so gut wie nichts mehr zu tun und kann sich stärker auf die Effizienz und Skalierbarkeit seines Unternehmens konzentrieren. Angesichts der heutigen Geschäftsmodelle ist die Kontraktlogistik kaum noch aus dem modernen Business-Alltag wegzudenken.

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