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Was ist ein Freihandelsabkommen? – Bedeutung, Inhalt, Nutzen, Vorteile & mehr

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Freihandelsabkommen sind Handelsabkommen, mit denen die EU ihre Handelsbeziehungen zu Ländern regelt, die nicht in der EU sind, also sogenannte Drittländer. Damit sollen bessere Handelsmöglichkeiten geschaffen werden. Handelshemmnisse gilt es zu beseitigen.

Die EU-Handelspolitik zielt außerdem auf die Förderung europäischer Werte und Grundsätze ab, wozu Demokratie, Menschenrechte und Umweltschutz gehören.

Freihandelsabkommen bergen viele Vorteile, von denen Unternehmen profitieren, aber auch Nachteile, von denen in diesem Artikel die Rede sein wird.

Was versteht man unter einem Freihandelsabkommen?

Beim Freihandelsabkommen stoßen wir auf folgende Definition:

Ein Freihandelsabkommen ist ein Vertrag, der zwischen zwei oder mehreren Staaten geschlossen wird. Er gilt verbindlich und basiert auf dem Völkerrecht. Durch diesen Vertrag, das Freihandelsabkommen, sollen der freie Handel von Produkten und Waren sowie Dienstleistungen in Teilbereichen oder aber im Ganzen gewährleistet werden. Barrieren, die den Handel einschränken könnten, sollen abgebaut und Freihandelszonen geschaffen werden. Importzölle stellen zum Beispiel derartige Barrieren dar.

Es gibt jedoch auch Handelshemmnisse, die mit Tarifen nichts zu tun haben. Darunter fallen nationale Standards und Normen und auch die Sicherung des geistigen Eigentums, die zu Barrieren im internationalen Handelsverkehr führen können.

Es gibt verschiedene Arten von Freihandelsabkommen, in denen sich unterschiedliche Merkmale und Bedeutungen wiederfinden:

  • Das reine Freihandelsabkommen ist leicht erklärt: Handelsbarrieren zwischen den beteiligten Staaten werden aus dem Weg geräumt. Jeder Staat bleibt eigenständig. Außerhalb des Freihandelsabkommens können eigene Zölle erhoben werden.
  • Die Zollunion ist ebenso ein Freihandelsabkommen, bei dem die Länder, die sich zusammengeschlossen haben, gleiche Zölle für Staaten anwenden, die nicht dem Bündnis angehören.
  • Der Binnenmarkt bildet zum reinen Freihandelsabkommen einen Unterschied: Hier findet eine Ausweitung der Zusammenarbeit statt, die sich auf alle Produktionsfaktoren bezieht. Es werden nicht nur Waren und Güter, sondern auch Dienstleistungen, Kapital und Arbeitskräfte gehandelt und ausgetauscht.
  • Die Wirtschaftsunion: Einzelne Staaten mit ähnlichen wirtschaftlichen Interessen und Verhältnissen, die eine gemeinsame Wirtschaftspolitik betreiben, sind hier zusammengeschlossen.
  • Die Währungsunion ist eine Steigerung des Freihandelsabkommens, denn nicht nur die Wirtschaft wird zusammengeschlossen, sondern auch die Währung. Damit stellt die Währungsunion die höchste Ausprägung in der Zusammenarbeit unterschiedlicher Staaten dar. Neben der Wirtschaftspolitik wird somit auch eine gemeinsame Geld- und Währungspolitik betrieben.

Freihandelsabkommen führen zu einem für den Verbraucher günstigen Preiseffekt, denn sie senken die Einfuhrkosten. Diese Preisersparnis wird im internationalen Wettbewerb an die Verbraucher weitergegeben, wodurch auch inländische Preise sinken. Außerdem führt es zu einer größeren Produktauswahl. Freier Handel regt also den Wettbewerb an und führt nachweislich zu mehr Innovationen. Wachstumsimpulse für die Wirtschaft sind auch mit mehr Arbeitsplätzen verbunden.

Die Welthandelsorganisation WTO stellt die Rahmenbedingungen dar, wenn sich bilateral oder multilateral Staaten per internationalem Freihandelsabkommen zusammenschließen wollen. Exporteuren einen bevorzugten Zugang zu Märkten zu ermöglichen, ist einer der wesentlichen Gründe für Freihandelsabkommen.

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Wer verhandelt nun das Freihandelsabkommen? Wie dieses Freihandelsabkommen konkret ausgestaltet wird, verhandeln die Vertragspartner. Besteht keine Zollunion, steht es den beteiligten Staaten weiterhin frei, eigenständig handelspolitische Entscheidungen, die Drittländer betreffen, zu vereinbaren. In diesem Fall ist Protektionismus trotz Freihandelsabkommen möglich, nämlich gegenüber Ländern, die nicht Bestandteil des Freihandelsabkommens sind. Mit Protektionismus sind staatliche Eingriffe, die inländische Erzeugnisse vor ausländischer Konkurrenz schützen sollen, gemeint.

Beispiel eines Freihandelsabkommens

Sobald ein Unternehmen das Bestreben hat, seine Produkte nicht nur im Inland verkaufen zu wollen, muss es damit rechnen, mit Zöllen und Handelsbeschränkungen beim Export konfrontiert zu werden. Die Exporteure bitten dann ihre Regierung, mit den entsprechenden Staaten Freihandelsabkommen auszuhandeln, die der Erleichterung der Handelsbeziehungen dienen. Das gleiche Interesse besteht bei Importeuren, die Rohstoffe und Produkte günstiger einführen wollen.

Schauen wir uns den Sachverhalt zum Zustandekommen eines Freihandelsabkommens einmal an einem konkreten Beispiel an: Wir betrachten eine Handelssituation zwischen Irland und Spanien. Wie könnten hier Vorteile für alle beteiligten Staaten genutzt werden? Nehmen wir an, in Irland würde es 100 $ kosten, ein Kilo Schafwolle zu produzieren. Und die Produktion von einem Kilo Orangen 4 $. In Spanien dagegen kostet es 200 $, ein Kilo Schafwolle zu produzieren. Die Produktion von einem Kilo Orangen schlägt nur mit 2 $ zu Buche. In solch einem Fall ist es sinnvoll und eine logische Konsequenz, wenn sich beide Länder jeweils auf dasjenige Produkt spezialisieren, welches sie günstiger produzieren können, nämlich Irland auf Schafwolle und Spanien auf Orangen. Nach dieser Einsicht gilt es, die Handelsbarrieren zwischen Irland und Spanien abzubauen.

Ein Freihandelsabkommen, in dem durch die Reduzierung der Zölle Kosten gespart werden, führt dazu, dass die Produkte günstiger werden. In Irland können Verbraucher günstiger Orangen kaufen und in Spanien kommt man günstiger an Schafwolle. Es entsteht für beide Staaten eine klassische Win-Win-Situation, vorausgesetzt, beide Länder profitieren wirklich durch das Abkommen. Die Vorteile sollten die Nachteile übersteigen, denn es darf nicht vergessen werden, dass Produktionen im Land wegbrechen, wie zum Beispiel die Schafwollindustrie in Spanien, die nicht mehr wettbewerbsfähig wäre. Eine Win-Win-Situation entsteht jedoch ebenso dadurch, dass die Produktionsmenge am jeweiligen Produkt erhöht und dadurch neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Noch dazu wird durch die höhere Produktionsmenge das Produkt noch günstiger produziert werden können, was als Preissenkung an den Verbraucher weitergegeben werden kann.

Im Interesse der Regierung sind Freihandelsabkommen allemal. Senken sie nicht nur die Kosten, schaffen Arbeitsplätze und unterstützen die heimische Wirtschaft, sondern sorgen sie auch für Wählerstimmen.

Es gibt Länder, die auf den Export von Waren angewiesen sind. Die BRD gehört dazu. Lesen Sie hier mehr um weitere Informationen zu erhalten.

Der Unterschied zur Freihandelszone am Beispiel EFTA

Die Freihandelszone ist nicht nur ein Freihandelsabkommen zweier Staaten, sondern ein multilaterales Bündnis mehrerer Staaten zum Abbau der Handelsbarrieren zwischen ihnen. Verdeutlicht werden soll dieses hier am Beispiel des speziellen Freihandelsabkommens EFTA (Europäische Freihandelsassoziation). Die EFTA ist eine Freihandelszone, in der sich mehrere Staaten im Sinne eines großen Freihandelsabkommens zwischen mehreren Staaten zusammengefunden haben. Im Gegensatz zu einer Zollunion können die Länder selbst bestimmte Einfuhrbestimmungen zu Drittländern aushandeln. Zur EFTA haben sich ursprünglich 1960 die Staaten Großbritannien, Schweden, Portugal, Österreich, Norwegen, Dänemark und die Schweiz zusammengeschlossen. Finnland, Liechtenstein und Island kamen später hinzu. Ziel war, ein rein wirtschaftliches Bündnis zu gründen, um den Handel zwischen den Ländern zu vereinfachen. Gegenüber der EU will man gemeinsam seine Interessen vertreten. Die EFTA hat als Freihandelszone das Bestreben, mit den ehemaligen EG- und heutigen EU-Staaten Freihandelsabkommen zu schließen. Die Außenzölle zwischen den Ländern beider Organisationen sollten abgeschafft werden. Im Interesse aller Beteiligten sollte auf diese Weise das Handelsvolumen zwischen allen beteiligten Staaten zunehmen und das Wirtschaftswachstum angekurbelt werden.

Viele Mitglieder der EFTA wollen sich nicht der EU anschließen, weil sie nur wirtschaftlich wirksam sein und sich nicht in eine politische Integration gedrängt fühlen wollen. Ansonsten fürchteten sie die Abgabe politischer Kompetenzen. Das ist der große Unterschied zwischen einem Freihandelsabkommen und einer Freihandelszone.

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Viele Mitglieder der EFTA wollen sich nicht der EU anschließen, weil sie nur wirtschaftlich wirksam sein und sich nicht in eine politische Integration gedrängt fühlen wollen. Ansonsten fürchteten sie die Abgabe politischer Kompetenzen. Das ist der große Unterschied zwischen einem Freihandelsabkommen und einer Freihandelszone.

Für andere Gründungsmitglieder diente die EFTA als Durchgangsstraße auf dem Weg zur EU, so dass Finnland, Schweden, Portugal, Österreich und die Dänemark die EFTA verließen, um der EU beizutreten. Auch Großbritannien, welches ursprünglich die EFTA initiiert hat, gehört nicht mehr der EFTA an.

Mittlerweile hat die EFTA auch mit anderen Staaten Freihandelsabkommen ausgehandelt, so mit Südkorea und Mexiko.

Seit der Gründung hat es einen Wandel und Wirbel in der EFTA gegeben. 1994 trat das EWR- Abkommen in Kraft (europäischer Wirtschaftsraum), welches mit der EG geschlossen wurde.

Seit 1995 sind nur noch Norwegen, Liechtenstein, Island und die Schweiz Mitgliedstaaten der EFTA.

Der Unterschied zu Präferenzabkommen

Worin liegt also nun der Unterschied zwischen Präferenz– und Freihandelsabkommen? Präferenzabkommen bedeutet, dass ein Land einem anderen Staat Zollfreiheit und auch andere Vergünstigungen gewährt. Präferenzabkommen können einseitig oder beidseitig sein. Entweder treffen einzelne Länder Präferenzabkommen mit einzelnen Regierungen. Es ist ebenso möglich, dass die EU Vereinbarungen mit ganzen Ländergruppen trifft.

Es werden zwei Typen von Präferenzabkommen unterschieden: Da gibt es die Freiverkehrspräferenz, die besagt, dass bereits versteuerte und verzollte Produkte im Importland kein zweites Mal verzollt werden müssen. Und es gibt die Ursprungspräferenz, die besagt, dass die Produkte laut der Ursprungsregel in vorgeschriebenen Arbeitsschritten eine Be- und Verarbeitung erhalten haben müssen. Zudem muss sich der Ursprung der Vormaterialien nachweisen lassen. In diesem Fall erfolgt die Einfuhr der Produkte zollbegünstigt, wenn nicht zollfrei.

Deutschland verbindet mit circa 80 Ländern des „Globalen Südens“ (ehemals Entwicklungsländer genannt) Präferenzabkommen, die sich zu einem Präferenzsystem vereinen. Weitere Präferenzabkommen existieren weltweit mit anderen Staaten oder Ländergruppen.

Als Unternehmer lohnt es sich, sich über die als Präferenzräume deklarierten Vereinbarungen zu informieren. Reichhaltige Informationen bietet die Seite des Zollbüros Butz. Hier finden Sie eine Aufführung der einzelnen Länder mit ihrer Zollfreiheit sowie den besonderen Bedingungen für den Im- und Export von Produkten und Dienstleistungen.

Welche Inhalte hat ein Freihandelsabkommen?

Die Inhalte der Freihandelsabkommen sind auf die jeweiligen Interessen der Staaten abgestimmt, die ein Freihandelsabkommen miteinander eingehen wollen. Im Freihandelsabkommen kann es um Zollfreiheit für einzelne Branchen, wie zum Beispiel die Landwirtschaft, gehen. Oder es kann die Zollfreiheit für alle im Land produzierten Waren und Produkte umfassen.

Ein Freihandelsabkommen kann bis zu den Bereichen Kapitalverkehr, Arbeitsmarkt und Dienstleistungen ausgeweitet werden. Vor dem Abschluss eines Freihandelsabkommens sind umfangreiche und hartnäckige Verhandlungen nötig, wobei jede Regierung versucht, ihre Interessen verstärkt zu gewichten. Es sind alle Facetten denkbar, welche die wirtschaftliche Zusammenarbeit zu bieten hat. Das Freihandelsabkommen regelt alle Bedingungen des gemeinsamen Handels, wie die Regeln für den Import von Waren und die Regeln für die Ursprungswaren, also die Vormaterialien, die verbaut wurden.

Die fundamentalen Grundsätze der EU basieren zum Beispiel auf denen der WTO (Welthandelsorganisation). Freihandelsabkommen können von einzelnen Branchen bis zum geistigen Eigentum wirken.

Was sind die Ziele und Auswirkungen eines Freihandelsabkommens?

Die Staaten können ganz unterschiedliche Ziele mit dem Abschluss eines Freihandelseinkommens verfolgen. Ziel der Staaten, die miteinander ein Freihandelsabkommen schließen wollen, ist es im Allgemeinen, bestehende Handelsbarrieren abzubauen. Dabei wird unter tarifären und nichttarifären Hindernissen unterschieden. Unter tarifären Hindernissen fallen Exportsteuer beziehungsweise Ausfuhrzoll, Importsteuer beziehungsweise Einfuhrzoll sowie Subventionen für Importe, aber auch Exporte.
Wichtige nichttarifäre Hindernisse sind zum Beispiel technische Vorschriften, Lebensmittel- und Arzneimittelrecht sowie Sicherheitsstandards. Über all diese Punkte müssen die Länder ein Einverständnis erlangen und im Zuge ihrer Verhandlungen den Protektionismus für ihr Land lockern.
Aber was bringen Freihandelsabkommen eigentlich? Die häufigsten Gründe für ein Freihandelsabkommen dürften folgende sein:

  • Die Erwartung, dass das Freihandelsabkommen positive Auswirkungen auf den Handel im eigenen Land bringt
  • Die eigen produzierten Waren sollen einen größeren Markt bekommen.
  • Die Wirtschaft der beteiligten Staaten wird gestärkt. Dafür sorgen die zusätzlichen Märkte und der damit verbundene erhöhte Absatz in der Freihandelszone.
  • Zölle fallen weg und die Bürokratie beim Handel wird reduziert. Das führt zu einer immer weiteren Verzahnung der Wirtschaft zwischen den beteiligten Staaten.

Um in den Genuss dieser positiven Auswirkungen zu kommen, müssen die Länder hart verhandeln und Kompromisse eingehen, die der Verfolgung ihrer Ziele nicht im Wege stehen.

Die Vor- und Nachteile eines Freihandelsabkommens im Überblick

Ein Freihandelsabkommen birgt sowohl Chancen als auch Risiken. Als der begehrteste Vorteil eines Freihandelsabkommens ist wohl das steigende Wirtschaftswachstum zu nennen. Auf der anderen Seite können sich aber die Arbeitsbedingungen verschlechtern. Weniger staatliche Ausgaben wirken sich positiv aus. Ein Nachteil wäre ein steigendes Job-Outsourcing, also die Auslagerung von Arbeitsplätzen in günstigere, nicht-tarifgebundene Regionen. Eine Verbesserung des Technologietransfers wäre pro eines Freihandelsabkommens zu werten, eine Abnutzung der natürlichen Ressourcen ist jedoch eine befürchtete contra Seite des Freihandelsabkommens.

Vorteile

Das Freihandelsabkommen bietet vielen Menschen Vorteile:

  • Der offensichtlichste Vorteil ist, dass die eigenen Produkte für das Land, welches ein Freihandelsabkommen eingeht, in der Regel einen größeren Absatzmarkt finden. In den Bündnisstaaten können neue Märkte erschlossen werden. So entstehen neue Freihandelszonen.
  • Der größere Absatzmarkt lässt die Produktionszahlen steigen. Diese Steigerung der Produktionszahlen zählt auch zu den Vorteilen von Freihandelsabkommen, denn sie zieht meist Rationalisierungen nach sich, die zu einem weiteren Wettbewerbsvorteil führen können.
  • Die Steigerung der Produktionszahlen sollte zu mehr Arbeitsplätzen führen.
  • Der Wegfall der Zölle führt meist zu einer Preissenkung der importierten Waren. Dieses verschafft den importierten Waren einen Preisvorteil, mit dem sie sich auf den Märkten besser durchsetzen können.
  • Der Staat kann sich durch ein Freihandelsabkommen höhere Steuereinnahmen erhoffen.
  • Und das alles bei weniger Bürokratie.
  • Zwischen Staaten, die ein bilaterales Freihandelsabkommen abgeschlossen haben, ist ein internationaler Austausch von Know-how und Technologie zu erwarten.
  • Hochzubewerten ist der Aspekt der Friedenssicherung. Staaten, die durch Freihandelsabkommen wirtschaftlich voneinander abhängig sind, sind sich eher wohlgesonnen und setzen ihre guten Handelsbeziehungen nicht aufs Spiel.
  • Ein weiterer Vorteil bilateraler Freihandelsabkommen besteht darin, dass durch die Vorteile, die sich in der Produktion ergeben, Waren so günstig hergestellt werden können, dass sie sich auch auf dem Weltmarkt durchsetzen können. Durch eine starke Nachfrage können zusätzliche Märkte eröffnet werden.

Nach der Durchsicht der Vorteile von Freihandelsabkommen, ist fast immer zu erwarten, dass sich ein positiver Effekt für die beteiligten Länder einstellt. Freihandelsabkommen können allen etwas bringen und zu mehr Wohlstand führen. Von diesem sollten Unternehmen, Staaten und Verbraucher profitieren.

Nachteile

Freihandelsabkommen stehen unter bestimmten Gesichtspunkten jedoch auch in der Kritik:

  • Aus Gründen der Wirtschaftlichkeit wird auf Produktionsteile verzichtet, wenn diese nicht mehr rentabel sind. Auf diese Weise gehen diese für einige Bereiche verloren. Beispiele dafür sind die Textil- oder die Bildschirmfertigung.
  • Ein weiterer Nachteil von Freihandelsabkommen ist die Tatsache, dass sie leicht zu Subventionen im Land führen. Dann nämlich, wenn unrentable Bereiche erhalten werden sollen, wie es zum Beispiel im Agrarsektor geschieht. Subventionen stützen die Preise auf Marktniveau, vorausgesetzt, dies ist im Freihandelsabkommen zugelassen.
  • Dass die Partner etwas von ihrer Souveränität verlieren, zählt ebenso zu den Risiken im Freihandelsabkommen.
  • Probleme können entstehen, wenn die Parteien im Freihandelsabkommen unterschiedlich stark sind und sich nicht auf Augenhöhe begegnen. Eine solche Konstellation zeigte im Freihandelsabkommen NAFTA, in welchem die USA ihren schwächeren Partnern Canada und Mexico einseitig neue Vertragsbedingungen aufdiktierte. Dieser Nachteil macht sich im Freihandelsabkommen von Entwicklungsländern (Ländern des Globalen Südens) besonders bemerkbar.
  • Freihandelsabkommen mit wirtschaftlich schwächer entwickelten Staaten bergen das Risiko, dass sich verstärkt Industrien in den schwächer entwickelten Gebieten ansiedeln. Dort entsteht der Druck, die Waren besonders günstig zu produzieren, was zu einer Verschlechterung der Arbeit führen kann. Außerdem stellt die Verlagerung der Arbeit eine Bedrohung für die Arbeitsplätze im höher entwickelten Land dar. Die Lohnkosten sind im wirtschaftlich schwächer entwickelten Land deutlich geringer. Produktion, die eine Verschlechterung der Arbeitsbedingungen durch das Freihandelsabkommen in Kauf nimmt, geht auf Kosten der Nachhaltigkeit (ESG – ökologisch, sozial und ethisch)
  • Freihandelsabkommen können aber auch den Nachteil in sich bergen, dass in weniger entwickelten Ländern, Arbeitsplätze abgebaut werden.
  • Ein großes Risiko ist die Ausnutzung von Rohstoffen sowie von natürlichen Ressourcen in Ländern des Globalen Südens.
  • Schließlich kann es zum Diebstahl fremder Technologien sowie zu unerwünschten Nachahmungen kommen.

Diese Argumente gegen Freihandelsabkommen heißt es bei den Verhandlungen der partizipierenden Staaten im Auge zu behalten und derart zu verhandeln, dass schwächer entwickelte Staaten auch von dem Freihandelsabkommen profitieren können.

Wie profitieren Unternehmen von Freihandelsabkommen?

Das Freihandelsabkommen bietet Unternehmen Vorteile im internationalen Handel. Anbieter können durch die internationale Tätigkeit Nutzen aus Freihandelsabkommen ziehen, indem sie Kosten senken. In einem großen Unternehmen ist meist eine ganze Abteilung für die Verzollung und den Versand ins Ausland zuständig. Existiert jedoch ein Freihandelsabkommen mit dem Importland, fallen Handelsbarrieren weg: Es entsteht Zollfreiheit, wodurch wiederum die Bürokratie reduziert wird. Der Exporteur profitiert vom Freihandelsabkommen, indem er wertvolle Zeit und damit Geld spart.

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Wenn wir uns anschauen, wer weiter vom Freihandel profitiert, stoßen wir auf die Importeure. Diese können das Freihandelsabkommen nutzen, um günstiger und schneller Rohstoffe und Vormaterialien einzuführen. Die eigenen Produkte können zügiger und kostengünstiger produziert werden. Zu einer größeren Kundenzufriedenheit und einem größeren Umsatz führt dies, wenn die eigenen Produkte schneller hergestellt und an die Kunden geliefert werden können.

Unternehmen nutzen das Freihandelsabkommen, wenn durch den freien Handel technische Anforderungen und Sicherheitsstandards ausgeglichen werden können. Das führt dazu, dass der Importeur einen größeren Bestand an ausländischen Produkten, die deutschen Anforderungen genügen, aufnehmen kann. Mit diesem größeren Warensortiment akquiriert das Unternehmen neue Kunden und fördert seinen Umsatz.

Zusammenfassung

Ein Freihandelsabkommen ist ein auf dem Völkerrecht basierender Vertrag zwischen mindestens zwei Staaten zum Abbau der internationalen Handelsbarrieren. Produkte, Dienstleistungen, Arbeitskräfte, Kapital und Know-how sollen ausgetauscht werden können. Da die Interessen, die Staaten miteinander verbinden sehr unterschiedlich sind, gibt es verschiedene Arten von Freihandelsabkommen, wie das reine Freihandelsabkommen, die Zollunion, den Binnenmarkt, die Wirtschaftsunion oder die Währungsunion. Den verschiedenen Arten gemein ist, dass alle Bedingungen des gemeinsamen Handels verbindlich geregelt werden. Tarifäre sowie nicht-tarifäre Hindernisse werden geregelt und abgebaut.

Die EFTA ist ein Beispiel für ein großes, multilaterales Freihandelsabkommen, zu dem sich ursprünglich zehn wirtschaftlich unterschiedliche Staaten zusammengeschlossen haben. Ohne politische Einflussnahme sollte rein wirtschaftlich der Handel zwischen den beteiligten Staaten vereinfacht werden. Mittlerweile sind aber viele Staaten zur EU übergewechselt.

Im besten Falle führt ein Freihandelsabkommen zu einer Win-win-Situation für alle beteiligten Staaten. In diesem Fall überwiegen die Vorteile für die Staaten, die per Vertrag miteinander verbunden sind. Staaten beziehungsweise Unternehmen erhoffen sich ein steigendes Wirtschaftswachstum. Dieses begründet sich darauf, dass sich der Absatzmarkt erweitert, Produktionskosten sinken, sich die Wettbewerbsfähigkeit eigener Betriebe erhöht und die Bürokratie sinkt. Diese Ziele und Erwartungen basieren auf der Tatsache, dass Zölle wegfallen

Ein nicht zu unterschätzender Nebeneffekt eines bi- beziehungsweise multilateralen Freihandelsabkommens ist die Friedenssicherung zwischen den Staaten. Staaten und Bevölkerung erwarten von einem Freihandelsabkommen eine Steigerung des Wohlstandes für alle, denn auch Verbraucher profitieren von den sinkenden Preisen.

Freihandelsabkommen bergen jedoch auch Nachteile und Risiken für die beteiligten Staaten. Es kann zu einer Auslagerung der Arbeitsplätze in weniger tarifgebundene Regionen kommen, worunter die Nachhaltigkeit und die Arbeitsplatzsituation leiden.

Wirtschaftlich schwächer entwickelte Staaten sowie Staaten des Globalen Südens werden leicht vom stärkeren Partner des Freihandelsabkommens benachteiligt. Der Diebstahl fremder Technologien ist ein weiteres Risiko.

Im Allgemeinen profitieren Unternehmen von den Vorteilen des Freihandelsabkommens. Die Senkung der Produktionskosten verschafft den Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil auf dem Markt. Importeure von Rohstoffen und Vormaterialien kommen günstiger an ihre Materialien. Dieser Preisvorteil kann an die Verbraucher weitergegeben werden. Auf diese Weise entsteht mehr Wohlstand für alle.

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