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Die US-amerikanische Handels- und Zollpolitik unter der Trump-Administration und die Auswirkungen auf die EU

Inhaltsverzeichnis

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Zollgebühren und Einfuhrabgaben zwischen der EU und den USA stehen erneut auf dem Prüfstand. War es vor wenigen Jahren noch ein scheinbar beigelegter Konflikt, so droht nun ein neuerlicher Zoll- und Handelskonflikt zwischen den USA und der EU. Schon die erste Amtszeit von Donald Trump als Präsident der Vereinigten Staaten hat tiefe Spuren hinterlassen. In der zweiten Amtszeit scheinen diese Spuren nicht nur wieder aufgenommen, sondern in noch schärferer Form fortgesetzt zu werden. Was bedeutet die Zoll- und Handelspolitik der Trump-Administration für europäische und deutsche Unternehmen? Und welche Konsequenzen sind für die Wirtschaft, den Handel und die Jobs der Arbeitnehmer zu erwarten? Welche Branchen trifft es hart und welche werden eher unbeschadet durch diese Zeit kommen? Auf diese und weitere Aspekte gehen wir in diesem speziellen Magazinbeitrag ein, den wir regelmäßig und in kurzen Abständen updaten, um Sie über die aktuellen Entwicklungen im Zoll- und Handelskonflikt zwischen den USA und der EU auf dem Laufenden zu halten.

Update 08.09.-05.10.2025 (KW 37-40)

  • US-Präsident will Zölle auf ausländische Filme erheben (29.09.2025): Laut US-Präsident Trump sollte auch auf im Ausland produzierte Filme ein Zollsatz von 100 Prozent Anwendung finden, da die amerikanische Filmindustrie durch andere Länder benachteiligt sei. Weitere Einzelheiten wie beispielsweise das Datum des Inkrafttretens wurden indes nicht genannt. Ungeklärt ist bisher auch, wie genau der Zoll in der Praxis erhoben werden soll und ob auch die Kinoindustrie davon betroffen sein wird. Da Filme nicht wie Waren mit einem festen Preis importiert werden und es sich zudem in den meisten Fällen um grenzüberschreitende Produktionen handelt, müsste die US-Regierung zunächst eine Methode zur Bewertung von Filme etablieren und definieren, ab wann diesbezüglich überhaupt von einem Import auszugehen ist.
  • EU sieht ihre Pharmaunternehmen von neuen US-Zöllen nicht betroffen (26.09.2025): Die EU-Kommission geht davon aus, dass der angekündigte neue Zollsatz der USA keine Anwendung auf Arzneimittelimporte aus der EU findet. Vielmehr gelte auch hier die pauschale Obergrenze von 15 Prozent. Diesbezüglich wird auf die gemeinsame Erklärung zum EU-USA-Handelsabkommen verwiesen. Dort lautet es, dass der Zollsatz für EU-Erzeugnisse 15 Prozent beträgt, wobei Pharmazeutika sogar ausdrücklich genannt werden.
  • Ankündigung von 100-Prozent-Zoll auf Arzneimittel (26.09.2025): US-Präsident Trump hat einen Einfuhrzollsatz in Höhe von 100 Prozent auf Arzneimittelimporte in die Vereinigten Staaten angekündigt, der ab dem 01.10.2025 in Kraft treten soll. Diese gelten jedoch nicht für Arzneimittelhersteller, die eine Produktionsstätte in den USA bereits unterhalten oder eine solche zumindest planen bzw. bauen würden. Vor dem Hintergrund des vereinbarten Handelsabkommens stellt sich für Pharmaunternehmen in der EU jedoch die Frage, ob sie überhaupt von der Regelung betroffen sind. 
  • Rückwirkende Senkung der Importzölle auf Autos (24.09.2025): Nach Mitteilung der US-Regierung haben das US-Handelsministerium und der US-Handelsbeauftragte festgestellt, dass die EU die notwendigen Gesetzesentwürfe für eine Umsetzung des EU-USA-Handelsabkommens vorgelegt habe. Demnach sollen nun die Zölle für Autoimporte aus der EU in die USA rückwirkend zum 01.08.2025 auf 15 Prozent herabgesetzt werden. Darüber hinaus wird eine dreistellige Zahl von weiteren EU-Erzeugnisse aufgelistet, für die eine vollständige Zollbefreiung gelten soll. Dies betrifft unter anderem Flugzeuge und Flugzeugteile sowie Generika, deren Inhaltsstoffe und chemische Vorprodukte.

Update 25.08.-07.09.2025 (KW 35+36)

  • Starker Rückgang bei Postversand in die USA (06.09.2025): Wegen der von US-Präsident Trump verhängten neuen Zölle sei der Brief- und Paketverkehr in die USA nach Angaben des UN-Sonderorganisation Weltpostverein (WPV) um mehr als 80 Prozent zurückgegangen. Weltweit sollen 88 Postdienstleister den Versand in die USA seit dem Wegfall einer Ausnahmeregelung für kleine Pakete Ende August ganz oder teilweise eingestellt haben. So sei die Anzahl der Sendungen in der USA beispielsweise am Tag des Inkrafttretens der neuen Regeln – dem 29.08.2025 – im Vergleich zur Vorwoche um 81 Prozent eingebrochen.
  • US-Regierung ruft wegen Zoll-Entscheidung eines Berufungsgerichts Obersten Gerichtshof an (04.09.2025): Die Regierung von US-Präsident Donald Trump hat den Streit um Zölle nun vor den Obersten Gerichtshof (Supreme Court) gebracht. Sie fordert das Gericht auf, die vorangehende Entscheidung des Berufungsgerichts aufzuheben, mit der ein Großteil der verhängten Zölle für illegal erklärt wurden. Nach Argumentation der Regierung seien die Zölle entscheidend für ihre Wirtschafts- und Handelspolitik. US-Präsident Trump hatte kurz zuvor erklärt, dass Handelsabkommen mit der EU und anderen Staaten keinen Bestand haben können, falls die neuen Zölle an US-Gerichten scheitern.
  • Berufungsgericht hält US-Zölle zum Teil für unzulässig (30.08.2025): Ein US-Berufungsgericht hat entschieden, dass einige der erlassenen Zölle rechtlich unzulässig sind. Das Gesetz, auf das sich die US-Regierung unter anderem bei den Zöllen gegen China, Kanada und Mexiko beruft, schließe Zölle ausdrücklich aus, weshalb US-Präsident Trump mit der Verhängung der Zölle seine Befugnisse überschritten habe. Das Gericht ließ die Zölle jedoch bis zum 14.10.2025 in Kraft, um eine Berufung vor dem Obersten Gerichtshof (Supreme Court) zu ermöglichen. Für branchenspezifische Zölle (unter anderem Aluminium-, Stahl- und Autoimporte) gilt das Urteil des Berufungsgerichts nicht. Die US-Regierung will in der Angelegenheit nun den Obersten Gerichtshof anrufen.

Update 11.08.-24.08.2025 (KW 33+34)

  • DHL schränkt Warenversand in die USA ein (22.08.2025): Nachdem US-Präsident Trump die Abschaffung der Zollfreiheit für US-Warenimporte mit einem Wert unter 800 Dollar ab dem 29.08.2025 angeordnet hat, schränkt DHL den Paketversand von Deutschland in die USA ein. Ab dem 22.08.2025 befördern die Deutsche Post und DHL Paket vorerst keine Warensendungen von Geschäftskunden in die USA. Von Privatkunden werden zunächst nur noch Sendungen zum Versand in die USA angenommen, die als Geschenk deklariert sind und deren Wert 100 US-Dollar nicht übersteigt. Pakete von Privatleuten mit höherem Warenwert können ab dem 23.08.2025 nur noch als Expresssendungen in die USA verschickt werden. Für Geschäftskunden greift dies ab dem 26.08.2025. Beim Versand von Dokumenten in Briefen soll sich laut Angaben von die Deutsche Post und DHL hingegen nichts ändern.
  • EU und USA verständigen sich auf Details des neuen Handelsabkommens (21.08.2025): Mit der nun veröffentlichten schriftlichen Erklärung haben die EU und die USA Vereinbarungen zur Beilegung des Handelskonflikts abgeschlossen. Demnach senken die USA ihre Zölle auf Kraftfahrzeuge rückwirkend zum 01.08.2025 von zuletzt 27,5 auf 15 Prozent, sobald die EU ihrerseits die rechtlichen Grundlagen für die erleichterte Einfuhr bestimmter US-Produkte (unter anderem Industriegüter und bestimmte Lebensmittel) auf den Weg bringt. Der EU-Kommission ist es nicht gelungen, Wein und Spirituosen in das neue Handelsabkommen aufzunehmen. Auch gingen die USA nicht auf den EU-Vorschlag ein, gegenseitig vollständig auf Zölle auf Industriegüter zu verzichten. Erfolgreich wurden seitens der EU jedoch Forderungen der USA bezüglich besonderer Regelungen für den Digitalsektor und US-amerikanische Tech-Unternehmen aus den Vereinbarungen herausgehalten. Die EU-Kommission betont, dass beide Seiten das Konzept zollfreier Exporte auf andere Produktkategorien ausweiten wollen. Die gemeinsame Erklärung ist nicht rechtsverbindlich.
  • Stahl- und Aluminiumzölle auf weitere Warengruppen (20.08.2025): Die US-Regierung hat die neuen Zölle nun erweitert auf Waren, die Aluminium oder Stahl anteilig enthalten. Für insgesamt 407 zusätzliche Warengruppen werden daher seit dem 18.08.2025 Zölle in Höhe von 50 Prozent anteilig berechnet. Zu den betroffenen Produkten zählen unter anderem Motorräder und Mopeds, Tür- und Fensterrahmen, Sportgeräte oder auch Eisenbahnwaggons. Für weitere 60 Warengruppen wird gegenwärtig von den US-Behörden geprüft, ob sie ebenfalls unter die neue Regelung fallen können.
  • Gemeinsame Erklärung von EU und USA immer noch nicht fertig (20.08.2025): EU und USA wollen sich mittels einer gemeinsamen politischen Erklärung auf die Details eines Handelsabkommens verständigen. Am 14.08.2025 ist ein Entwurf der USA für eine gemeinsame Erklärung in Brüssel eingetroffen. Allerdings enthält dieser Vorschlag auch neue Forderungen der USA an die EU. Insbesondere sollte in der EU die Regulierung im Digitalbereich für große Tech-Unternehmen Erleichterungen bzw. Sonderkonditionen enthalten. Die EU-Kommission lehnt jedoch eine Verbindung des Handelsabkommens mit den Bereichen Digitales,Ernährung, Gesundheit und Sicherheit ab und hat auf den amerikanischen Entwurf mit einem eigenen Vorschlag reagiert.

Update 28.07.-10.08.2025 (KW 31+32)

  • Neuer US-Zollsatz für Importe aus der EU tritt in Kraft (07.08.2025): Am 07.08.2025 sind die meisten der neuen US-Zollsätze auf ausländische Importe – darunter auch die aus der EU – in Kraft getreten. Einer aktuellen Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) zufolge sehen viele deutsche Unternehmen das neue Zollregime der USA mit Sorge. 74 Prozent der befragten Unternehmen direktem US-Geschäft gehen davon aus, dass es in Zukunft zu weiteren Belastungen kommen wird. Bei anderen Unternehmen liegt der Anteil bei 58 Prozent. Auch Bundeskanzler Merz erwartet Schäden für die deutsche Wirtschaft und möglicherweise eine Verlagerung von Arbeitsplätzen in die USA.
  • USA verschieben das Inkrafttreten der neuen Zollsätze (01.08.2025): Nach einem neuen Dekret von US-Präsident Trump werden die neuen US-Zollsätze – und damit auch der Zollsatz von 15 Prozent auf Einfuhren aus der EU – erst am 07.08.2025 in Kraft treten. Bislang galt der 01.08.2025 als Starttermin für die neuen Zollsätze. Als Grund für die Verschiebung wurde angegeben, dass die US-amerikanischen Grenz- und Zollbehörden mehr Zeit für die Implementierung des neuen Zollregimes benötigen.
  • USA heben Zollfreiheit für geringwertige Wareneinfuhren auf (31.07.2025): Aufgrund der De-minimis-Regel waren kommerzielle Warenimporte mit einem Wert von weniger als 800 US-Dollar bisher zollfrei. US-Präsident Trump kündigte nun an, dass ab dem 29.08.2025 auch auf geringwertige Wareneinfuhren Zollgebühren anfallen sollen. Diese können je eingeführtem Artikel zwischen 80 und 200 US-Dollar liegen. Bestellungen günstiger Waren bei ausländischen Anbietern dürften damit für US-Amerikaner nicht mehr attraktiv sein. Von der De-minimis-Regelung profitieren vor allem große Onlinehändler, die Billigwaren zollfrei in die Vereinigten Staaten versenden konnten.

Update 14.07.-27.07.2025 (KW 29+30)

  • EU und USA erreichen Kompromissvorschlag zur Beilegung des Handelsstreits (27.07.2025): Am 27.07.2025 haben sich US-Präsident Trump und EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen auf einen Kompromiss zur Beilegung des Handelsstreits geeinigt, dem die 27 EU-Mitgliedstaaten allerdings noch zustimmen müssen. Statt des von den USA geplanten Zollsatzes von 30 Prozent auf Importe aus der EU soll dieser nun bei den meisten Produkten (darunter Autos, Halbleiter und Pharmaprodukte) nur 15 Prozent betragen. Der Zollsatz von 50 Prozent auf die Einfuhr von Stahl und Aluminium in die USA soll hingegen bestehen bleiben. Wiederum soll ein gegenseitiger Zollsatz von null Prozent für spezielle Produkte wie Luftfahrtkomponenten, Chemikalien, Generika, Halbleiterausrüstung, Agrarprodukte und einige kritische Rohstoffe gelten. Mit der Einigung sind auch der zukünftige Erwerb von Energie aus den USA im Wert von 750 Milliarden US-Dollar sowie zusätzliche Investitionen der EU in den USA im Umfang von 600 Milliarden US-Dollar in den USA verbunden. Ohne den Einigungsvorschlag vom 27.07.2025, hätten eine weitere Eskalation des Handelsstreits und ein pauschaler Zollsatz von 30 Prozent auf EU-Waren ab dem 01.08.2025 gedroht. Als mögliche Reaktion darauf hatte die EU zuletzt ein umfassendes Paket an Gegenmaßnahmen vorbereitet.
  • EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen will US-Präsident Trump am 26.07.2025 treffen (25.07.2025): Zur Beratung über den Handelsstreit der USA mit der EU trifft sich Kommissionspräsidentin von der Leyen am 26.07.2025 mit US-Präsident Trump in Schottland. Zuvor gab es bereits ein Telefonat zwischen von der Leyen und Trump. Zudem äußerte der US-Präsident, dass er die Chancen auf den Abschluss eines Handelsabkommens bei 50 Prozent sehe.
  • EU bereitet sich weiter auf die Erhebung von Gegenzöllen vor (24.07.2025): Die EU bereitet sich weiter auf eine mögliche Eskalation im Handelskonflikt mit den USA vor. Die EU-Mitgliedstaaten stimmten dem Vorschlag der EU-Kommission zu, Gegenzölle auf US-Produkte im Wert von 93 Milliarden Euro zu erheben, sofern es nicht zum Abschluss eines Handelsabkommens kommt. Das Gesamtvolumen setzt sich aus den kurz zuvor ins Spiel gebrachten Abgaben in Höhe von 72 Milliarden Euro auf Industrie- und Agrarerzeugnisse sowie Abgaben im Umfang von weiteren 21 Milliarden Euro auf spezifische US-amerikanische Waren wie Jeans und Motorräder zusammen. Die EU-Gegenzölle könnten bereits ab dem 07.08.2025 gelten.
  • US-Präsident Trump deutet Möglichkeit der Einigung mit EU an (24.07.2025): US-Präsident Trump hat die Möglichkeit der Einigung mit der EU im Handelsstreit und damit verbunden die Senkung der angedrohten Zöllen in Aussicht gestellt, vorausgesetzt die EU öffne ihren Markt stärker für die Waren und Erzeugnisse aus den USA.. Zudem bestätigte er, dass gegenwärtig ernsthafte Verhandlungen über ein Handelsabkommen laufen. Gelingt dessen Abschluss nicht bis zum 01.08.2025, sollen ab diesem Tag Einfuhrzölle in Höhe von 30 Prozent auf Importe aus der EU in Kraft treten.
  • Neue Liste mit Gegenzöllen seitens EU (14.07.2025): Im Handelsstreit mit den USA hat die EU-Kommission den Mitgliedstaaten eine Liste mit weiteren Zöllen auf Importe aus den USA vorgelegt. Diese belaufen sich auf einen Umfang von 72 Milliarden Euro und betreffen sowohl Industrie- als auch Agrarerzeugnisse aus den USA. Sie sollen als Gegenmaßnahme in Kraft treten, falls die Verhandlungen über ein Handelsabkommen scheitern. Gleichzeitig laufen die Bemühungen, einen Kompromiss zu finden, weiter.

Update 07.07.-13.07.2025 (KW 28)

  • EU verschiebt Einführung von Gegenzöllen auf 01.08.2025 (13.07.2025): Als Reaktion auf die Ankündigung der 30-Prozent-Zölle seitens der USA für Wareneinfuhren aus der EU will die EU-Kommission das Inkrafttreten der geplanten Gegenmaßnahmen auf den 01.08.2025 verschieben und bis dahin weiterhin versuchen, eine Verhandlungslösung zu finden. Laut EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen gebe es immer noch Hoffnung auf den Abschluss einer Vereinbarung mit den USA. Ursprünglich sollten am 14.07.2025 Gegenzöllen im Umfang von 21 Milliarden Euro gegen die USA in Kraft treten, weil die USA bereits vorher den Zollsatz für die Einfuhr von EU-Produkten angehoben hatten.
  • US-Präsident Trump kündigt 30 Prozent Zoll für EU-Importe an (12.07.2025): Im Handelsstreit mit der EU hat US-Präsident Trump die Erhebung eines Einfuhrzolls in Höhe von 30 Prozent auf Waren aus der EU angekündigt. Die Regelung soll am 01.08.2025 in Kraft treten. Begründet hat Trump diesen Schritt damit, dass das Handelsdefizit gegenüber der EU eine Bedrohung der nationalen Sicherheit der Vereinigten Staaten sei. Für den Fall, dass die EU mit Gegenmaßnahmen auf den neuen Zollsatz reagieren sollte, drohte der US-Präsident bereits weitere Zollerhöhungen an. Seitens der EU wurde noch in den vergangenen Tagen die Hoffnung auf den baldigen Abschluss eines Handelsabkommens zur Vermeidung weiterer Zollerhöhungen geäußert.
  • Noch kein Brief von US-Präsident Trump an die EU (11.07.2025): Obwohl Trump seit Anfang der Woche Briefe mit Zollankündigungen an Länder wie Japan, Thailand, Brasilien und Kanada verschickt hat, hat die EU ist bisher – trotz ausdrücklicher Ankündigung – noch keine entsprechende Nachricht erhalten. Gleichzeitig drohte Trump der EU erneut mit der Belegung ihrer Exporte mit pauschalen US-Einfuhrzöllen von bis zu 20 Prozent.
  • US-Präsident Trump will der EU einen Brief schicken (09.07.2025): Nachdem Trump die Frist für neue Zölle auf den 01.08.2025 verschoben hatte, kündigte er nun an, der EU einen Brief mit einem Vorschlag für einen „Deal“ zukommen zu lassen. Ein solches Schreiben wurde von der EU-Kommission bislang jedoch nicht erwartet. Vielmehr geht man in der EU weiter von einer wenige Seiten umfassenden Rahmenvereinbarung aus, während die Details der zukünftigen Handelsbeziehungen und Zölle später geregelt werden sollen.
  • Deutsche Exporte in die USA brechen wegen Handelsstreit ein (08.07.2025): Für viele deutsche Unternehmen sind die USA ein bedeutender bzw. sogar der wichtigste Exportmarkt. Doch wegen Trumps unbeständigem und unvorhersehbaren Kurs im Handelsstreit herrscht Verunsicherung. Die Exporte sind auf den niedrigsten Stand seit über drei Jahren gefallen. Laut Pressemitteilung des Statistischen Bundesamts vom 08.07.2025 sanken die Ausfuhren in die USA im Mai 2025 um 7,7 Prozent gegenüber dem Vormonat und erreichten einen Warenwert von 12,1 Milliarden Euro – den niedrigsten Wert seit März 2022.
  • US-Präsident Trump verlängert Frist für den Start der neuen US-Zölle (08.07.2025): Ursprünglich sollten am 09.07.2025 neue US-Einfuhrzölle, von denen auch Exporte aus der EU betroffen sind, in Kraft treten. Doch einen Tag zuvor, am 08.07.2025, unterzeichnete Trump ein Dekret, mit dem die Frist bis zum 01.08.2025 verlängert wurde. Ziel ist es, bis dahin eine gemeinsame Lösung zu finden, um die US-Importaufschläge zu vermeiden. Viele Details sind jedoch noch unklar, darunter die zukünftige Gestaltung der Handelsbeziehungen zwischen der EU und den USA. Die EU strebt eine Grundsatzvereinbarung an. Die EU-Kommission teilte am 07.07.2025 mit, dass Kommissionspräsidentin von der Leyen mit Trump telefoniert hatte, ohne jedoch Details des Gesprächs zu nennen.
  • Höhere US-Zölle für mehrere Länder ab August (07.07.2025): Kurz vor Ablauf der Verhandlungsfrist am 09.07.2025 informierten die USA eine Reihe von Ländern über neue Zölle oder mögliche Handelsabkommen. US-Präsident Trump kündigte an, dass 12 bis 15 Länder bis zum 09.07.2025 entsprechende Briefe erhalten sollen. Im Falle neuer Zölle sollen diese dann am 01.08.2025 in Kraft treten. Zum Zeitpunkt der Ankündigung war unklar, ob auch die EU von der neuen Frist betroffen ist. Nach Angaben der EU-Kommission erzielten die EU und die USA zuletzt Fortschritte bei der Ausarbeitung eines Grundsatzabkommens. Ziel sei es weiterhin, bis zum 09.07.2025 eine Einigung zu erreichen.

Update 02.06.-08.06.2025 (KW 23)

  • US-Zölle verhindern Erholung der Konjunktur (06.06.2025): Der Zollstreit mit den USA beeinträchtigt die deutsche Konjunktur. Exporte und Industrieproduktion sind rückläufig, was die wirtschaftliche Erholung verzögert. Obwohl es erste Anzeichen der Hoffnung gibt, ist ein nachhaltiges Wachstum noch nicht in Sicht. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes sank insbesondere die Industrieproduktion im zweiten Quartal 2025 unerwartet deutlich und auch bei den Exporten sei ein Rückgang zu verzeichnen.
  • Trübe Stimmung bei deutsche Unternehmen in den USA (04.06.2025): Die Handelspolitik von US-Präsident Trump hat zu einer erheblichen Verschlechterung der Stimmung deutscher Unternehmen in den Vereinigten Staaten geführt. Die Erwartungen an die wirtschaftliche Entwicklung sind stark gesunken, da nur noch ein kleiner Teil der Unternehmen eine Verbesserung der Konjunktur erwartet. Lediglich 14 Prozent der befragten Unternehmen gehen von einer Verbesserung der Konjunktur in den kommenden zwölf Monaten aus. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Analyse der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK).
  • Erhöhung der US-Zölle auf Stahl und Aluminium tritt in Kraft (04.06.2025): Die Verdopplung des US-Zollsatzes von 25 auf 50 Prozent auf die meisten Stahl- und Aluminiumimporte in die Vereinigten Staaten ist am 04.06.2025 in Kraft getreten. Mit dem entsprechenden Dekret vom 03.06.2025 setzt US-Präsident Trump seine Ankündigung vom 31.05.2025 um. Seit März 2025 galten bereits erhöhte Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte von 25 Prozent.

Update 26.05.-31.05.2025 (KW 22)

  • Trump kündigt Verdopplung der Importzölle auf Stahl und Aluminium an (31.05.2025): US-Präsident Trump will die Zölle auf Stahlimporte in die USA verdoppeln. Bei einem Auftritt im Bundesstaat Pennsylvania sagte der Präsident, dass der Zollsatz ab dem 4. Juni von aktuell 25 auf 50 Prozent ansteigen soll. Mit den zusätzlichen Einnahmen solle die US-Stahlindustrie gestärkt werden. Wenig später erklärte Trump, den Zollsatz auf Aluminiumimporte ebenfalls auf 50 Prozent verdoppeln zu wollen.
  • Trumps Zöll in der Berufungsinstanz vorläufig wieder in Kraft gesetzt (29.05.2025): Als zuständiges Berufungsgericht hat der Court of Appeals for the Federal Circuit Präsident einem Eilantrag der US-Regierung stattgegeben und Präsident Trump vorerst gestattet, die Zölle weiterhin zu erheben. Da es sich nur um eine vorläufige Regelung handelt, will das Gericht den Fall weiter prüfen, um zu einer abschließenden Entscheidung zu kommen. Die Parteien haben nun bis zum 9. Juni Zeit, weitere Stellungnahmen einzureichen. Keine 24 Stunden zuvor hatte das Gericht für internationalen Handel in New York weite Teile der von Trump implementierten Zölle als rechtswidrig eingestuft, da der US-Präsident damit seine Befugnisse überschritten habe.
  • Entscheidung des US-Gerichts für internationalen Handel setzt Trumps Zölle außer Kraft (29.05.2025): Das Gericht für Internationalen Handel in New York hat die von der US-Regierung eingeführten Zölle mit der Begründung, dass der Präsident seine Kompetenzen überschritten habe, für nichtig erklärt. Nach Ansicht des Gerichts sei allein der Kongress zur Regulierung des Außenhandels der Vereinigten Staaten befugt. Die Notstandsbefugnisse, auf die sich Trump beruft, können diese verfassungsmäßige Regelung laut dem Gericht nicht aushebeln.
  • Trump verschiebt die Inkraftsetzung der neuen Zölle gegen die EU (26.05.2025): US-Präsident Trump hat die für den 1. Juni angekündigten Zölle auf Importe aus der EU verschoben. Nach einem Gespräch mit EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen wurde der Termin nun auf den 9. Juli festgelegt, wobei bis dahin weitere Verhandlungen stattfinden sollen. Diese Verschiebung fällt mit dem Ende der im April gesetzten 90-Tage-Frist für Gespräche zwischen den USA und der EU zusammen.

Update 12.05.-25.05.2025 (KW 20+21)

  • EU-Reaktion auf Trumps neue Drohung – Weiterhin Dialog suchen, sich aber nicht unter Druck setzen lassen (24.05.2025): Die Androhung von 50 prozentigen Zöllen auf EU-Produkte durch den US-Präsidenten hat in Brüssel für deutliche Kritik gesorgt. Trotzdem will die EU die Gespräche fortsetzen und behält sich vor, im Bedarfsfall mit Gegenmaßnahmen zu reagieren. Laut EU-Kommissar Sefcovic wird weiterhin eine für beide Seiten vorteilhafte Vereinbarung angestrebt. Sollten die Verhandlungen scheitern und die Zölle tatsächlich eingeführt werden, ist die EU zur Implementierung von Gegenzöllen bereit. Als Konsequenz aus dem Handelskonflikt mit den USA intensiviert die EU ihre Kontakte zu anderen Handelspartnern. Mittlerweile hat sie zahlreiche Freihandelsabkommen geschlossen und führt derzeit weitere Gespräche mit verschiedenen Ländern.
  • Neue Drohung von Trump gegen EU – 50-Prozent-Zölle ab 1.6. (23.05.2025): Im aktuellen Handelsstreit mit der EU hat der US-Präsident mit der Einführung von 50 prozentigen Einfuhrzöllen ab dem 1.6.2025 gedroht. Er begründet dies mit angeblich schwierigen Verhandlungen und der Behauptung, die EU sei gegründet worden, um die USA wirtschaftlich auszunutzen. Trump wirft der EU vor, durch verschiedene Maßnahmen wie Steuern, Strafen für Unternehmen, Währungsmanipulationen und ungerechtfertigte Klagen einen Handelsüberschuss gegenüber den USA erzielt zu haben. Zölle sollen jedoch vermieden werden, wenn die entsprechenden Produkte in den USA hergestellt werden.
  • EU besteht auf gleichberechtigten Verhandlungen (15.05.2025): Die Erhöhung der US-Zölle auf Waren aus der EU ist zwar vorübergehend ausgesetzt, bleibt aber weiterhin ein Thema. Die EU hofft auf eine Einigung mit den USA, betont aber gleichzeitig ihre Position als bedeutende Wirtschaftsmacht. Während die USA im Handelsstreit mit China Fortschritte gemacht und ein Abkommen mit Großbritannien geschlossen haben, gibt es trotz laufender Gespräche mit der EU noch keine Lösung. Der zuständige EU-Kommissar hat erneut mit seinem US-Handelsminister telefoniert, um die Gespräche voranzutreiben.
  • Neue Bundesregierung erwartet keine schnelle wirtschaftliche Erholung (14.05.2025): Das Bundeswirtschaftsministerium hat unter der neuen Leitung einen ersten Bericht veröffentlicht, der eine mögliche weitere Verlangsamung des Wirtschaftswachstums prognostiziert, insbesondere wegen der geplanten US-Zölle. Die neue Regierung geht derzeit nicht von einer raschen wirtschaftlichen Erholung in Deutschland aus. Jüngste Umfragen deuten auf eine Verschlechterung der Geschäftserwartungen in verschiedenen Wirtschaftsbereichen hin, was eine weitere Abschwächung der Konjunktur im Laufe des Jahres wahrscheinlich macht.

Update 05.05.-11.05.2025 (KW 19)

  • Merz und Trump wollen Handelsstreit schnell beenden (08.05.2025): Kanzler Merz und US-Präsident Trump äußerten nach einem Gespräch den gemeinsamen Wunsch, bestehende Handelskonflikte zügig zu lösen. Merz schlug vor, Zölle zwischen der EU und den USA abzubauen, um einen Handelskrieg zu vermeiden und die Zusammenarbeit bei technologischen Standards zu intensivieren.
  • EU-Kommission legt Zoll-Liste vor (08.05.2025): Die EU-Kommission hat eine umfangreiche Liste von US-amerikanischen Produkten veröffentlicht, die mit neuen Zöllen belegt werden sollen. Die Liste enthält eine Vielzahl von Waren, darunter sowohl Industrieprodukte als auch landwirtschaftliche Erzeugnisse, wobei pharmazeutische Produkte ausgenommen sind.
  • Trump verkündet Handelsdeal mit Großbritannien (08.05.2025): US-Präsident Trump gab bekannt, dass die USA ein Handelsabkommen mit Großbritannien geschlossen haben. Obwohl Einzelheiten noch unklar sind, wird erwartet, dass dieses Abkommen Auswirkungen auf die EU haben wird. Tatsächlich scheint es sich eher um eine Vereinbarung in spezifischen Bereichen zu handeln und nicht um ein umfassendes Freihandelsabkommen.
  • Ford erwartet Milliarden-Kosten durch Trump-Zölle (06.05.2025): Der Automobilhersteller Ford prognostiziert aufgrund der von US-Präsident Trump eingeführten Importzölle finanzielle Einbußen in Milliardenhöhe. Diese Zölle werden voraussichtlich das Betriebsergebnis des Unternehmens erheblich beeinträchtigen und Ford dazu veranlassen, seine Finanzprognose für das Jahr 2025 anzupassen.

Update 22.04.-04.05.2025 (KW 17+18)

  • Zollangebot der EU an die USA (02.05.2025): Um einen drohenden Zollstreit abzuwenden, bietet die EU den USA an, 50 Milliarden Euro mehr für amerikanische Produkte auszugeben. Dies würde das Handelsdefizit laut EU-Kommission ausgleichen. Der Fokus liegt auf dem Kauf von Flüssigerdgas und Agrarprodukten wie Sojabohnen. EU-Handelskommissar Maros Sefcovic sieht zudem Fortschritte in den Verhandlungen.
  • US-Regierung kritisiert Amazon (29.04.2025): Das Weiße Haus kritisiert Pläne von Amazon, Kunden über die Kosten der US-Zölle zu informieren und bezeichnet diese als „feindlichen Akt“. Während die US-Regierung Amazon davor warnt, die Auswirkungen der Trump-Zölle auf die Preise offenzulegen, dementiert Amazon ein derartiges Vorhaben.
  • Zwölf US-Bundesstaaten klagen gegen Zollpolitik der US-Regierung (24.04.2025): Zwölf US-Bundesstaaten erheben Klage gegen die Zollpolitik von Präsident Trump. Sie werfen ihm vor, willkürlich zu handeln und die Wirtschaft zu schädigen. Trump hält an seinen Drohungen fest, bei ausbleibenden Fortschritten weitere Zölle zu erheben.
  • Laut IWF negative Auswirkungen der US-Zölle auf Weltwirtschaft und Wachstumsprognose (22.04.2025): Der Internationale Währungsfonds (IWF) sieht massive Folgen der US-Zollpolitik für die Weltwirtschaft, insbesondere für Deutschland. Er prognostiziert eine globale Wachstumsverlangsamung auf 2,8 Prozent, was einer Reduktion um 0,5 Prozentpunkte entspricht.

Update 16.04.2025

  • Automobilhersteller reagieren auf Handelsspannungen und Unsicherheiten mit verschiedenen Preisstrategien in den USA.
  • Die WTO prognostiziert einen negativen Einfluss der US-Zollpolitik auf den globalen Handel mit einer möglichen Erholung im folgenden Jahr.
  • Hongkong setzt den Warenversand in die USA aus, um auf die US-Zollpolitik zu reagieren.
  • Die US-Notenbank beobachtet eine Verlangsamung des Wirtschaftswachstums, sieht aber noch keinen Grund für sofortige Maßnahmen und hält die Zinsen stabil.
  • Kalifornien wehrt sich juristisch gegen die Sonderzölle der US-Regierung und sieht darin eine Bedrohung für die Wirtschaft des Bundesstaates.
  • Die USA versuchen, ihren Einfluss auf andere Länder zu nutzen, um diese dazu zu bringen, ihre Handelsbeziehungen mit China einzuschränken.
  • US-Präsident Trump plant neue Zölle auf kritische Mineralien, um die nationale Sicherheit und die heimische Industrie zu schützen.

Update 11.04.2025

Hauptentwicklungen

  • China erhöht die Gegenzölle auf US-Waren von 84 auf 125 Prozent, nachdem die USA zuvor ihre Zölle auf chinesische Importe auf 145 Prozent erhöht hatten.
  • Tesla stoppt den Verkauf von in den USA gebauten Modellen S und X in China aufgrund des Handelskonflikts.
  • Die US-Regierung führt Gespräche mit mehreren Staaten über die Handelspolitik. EU-Handelskommissar Sefcovic plant Gespräche in Washington.

EU-Reaktion

  • EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen erwägt Abgaben für US-Tech-Riesen als mögliche Gegenmaßnahme.

Politische Entwicklungen

  • Trump ist optimistisch, den Handelsstreit mit China beilegen zu können, während andere Akteure wie der französische Präsident Macron und Bundesfinanzminister Kukies Besorgnis äußern.
  • China ruft die EU zur Zusammenarbeit auf, um das internationale Handelsumfeld zu schützen.

Wirtschaftliche Auswirkungen

Marktreaktionen

  • Die EZB beobachtet die Marktentwicklungen scharf, sieht aber die Euro-Märkte als gut funktionierend an.
  • Der DAX dreht ins Minus aufgrund der Verschärfung des Zollstreits. Es gibt Volatilität an den Börsen, die sogar die von Bitcoin übertrifft.
  • Asiens Börsen leiden erneut unter dem Zollkonflikt.
  • Der Goldpreis erreicht ein Rekordhoch, da Anleger in sichere Anlagen flüchten.
  • US-Großbanken profitieren von starkem Aktienhandel, erhöhen aber ihre Risikovorsorge.
  • Chinesische Gegenzölle belasten Chipkonzerne mit US-Fabriken, während andere profitieren.

Konjunkturerwartungen

  • Experten in Deutschland befürchten den Wegfall von Arbeitsplätzen und eine Dämpfung der Wirtschaftsleistung.
  • Die US-Konsumstimmung bricht ein, und die Inflationsangst steigt.
  • Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) warnt vor globalen Risiken durch Handelskonflikte.
  • Die UN warnt vor katastrophalen Folgen des Zollstreits für arme Länder.

Update 10.04.2025

Hauptentwicklungen

  • Die von US-Präsident Trump überraschend angeordnete 90-tägige Pause bei der Einführung der neuen Zölle führte zunächst zu Turbulenzen und anschließenden zu positiven Reaktionen an den Märkten.
  • Es gab zahlreiche Gespräche und Verhandlungen zwischen den USA, der EU und anderen Ländern über Handelsabkommen und Zölle.

EU-Reaktion

  • Die EU-Kommission begrüßte die Zollpause der USA und hat ihre Gegenzölle auf US-Produkte für 90 Tage ausgesetzt. EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen betonte die Bereitschaft zu Verhandlungen
  • Die EU denkt über neue Erdgasimporte aus den USA nach.
  • China und die EU verhandeln über die Abschaffung von Ausgleichszöllen auf chinesische Elektroautos. Anstelle von Ausgleichszöllen erwägt die EU die Einführung eines Mindestpreises.
  • Die EU und die Vereinigten Arabischen Emirate planen Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen.

Politische Entwicklungen

  • Es gab Kritik an Trumps Politik aus Lateinamerika, die einseitige Zwangsmaßnahmen ablehnen.
  • Australien wies einen Vorstoß Chinas zur Zusammenarbeit zurück und plant, seinen Handel breiter aufzustellen.
  • Vietnam und die USA haben sich darauf geeinigt, Verhandlungen über ein Handelsabkommen aufzunehmen.
  • China rief die USA zu Entgegenkommen auf und suchte Kontakt zu anderen Ländern.

Wirtschaftliche Auswirkungen

Marktreaktionen

  • Der DAX stieg zum Handelsbeginn um 8,24 Prozent.
  • Die Börsen in China, Japan und Fernost reagierten positiv.
  • Der Goldpreis stieg auf ein Rekordhoch.
  • US-Anleihen gerieten unter Druck.

Konjunkturerwartungen

  • Deutsche Wirtschaftsinstitute rechnen nicht mit einer Massenabwanderung von Firmen in die USA.
  • Portugal beschloss Wirtschaftshilfen in Milliardenhöhe, um die Auswirkungen der US-Zölle abzufedern.
  • Chinesische Amazon-Händler bereiten sich auf Preiserhöhungen in den USA vor oder erwägen den Rückzug aus dem Markt.

Update 09.04.2025

Hauptentwicklungen

  • Die zweite Phase der US-Zölle in Kraft getreten. Seit 06:01 Uhr MEZ gelten die von US-Präsident Donald Trump angekündigten länderspezifischen Sonderzölle.
  • Die EU wird mit Zöllen von 20 Prozent belegt, Deutschland wird dabei nicht einzeln aufgeführt.
  • Für China wurden die ursprünglich geplanten Zölle von 34 zunächst auf 84 Prozent und später nochmals auf insgesamt 125 Prozent erhöht.
  • Trump hat zusätzlich die Zölle für geringwertige Waren aus China (unter 800 Dollar) von 30 auf 90 Prozent verdreifacht, die ab 02.05.2025 gelten sollen.
  • Am Abend des 09.04.2025 hat Trump angekündigt, die neuen Zölle für verhandlungsbereite Länder für einen Zeitraum von 90 Tage auszusetzen.

EU-Reaktion

  • Die EU-Länder haben erste Gegenzölle zwischen 10 und 25 Prozent auf US-Waren beschlossen.
  • Betroffen sind u.a. Stahl- und Textilwaren, Schminke, Mais, Sojabohnen und Geflügel.

Politische Entwicklungen

  • Die neue deutsche Koalition aus CDU/CSU und SPD plant neue Handelsabkommen, auch mittelfristig mit den USA.
  • US-Finanzminister Scott Bessent stellt Zollabkommen mit US-Verbündeten in Aussicht und kündigt Verhandlungen mit über 70 Ländern an.
  • Die Schweizer Regierung schafft eine eigene Abteilung zur Intensivierung der Beziehungen mit den USA.
  • Frankreichs Industrieminister fordert französische Unternehmen auf, US-Investitionen auszusetzen.
  • Nachdem US-Präsident Trump eine 90-tägige Aussetzung der Zölle am Abend des 09.04.2025 angekündigt hat, will Großbritannien Verhandlungen über ein Handelsabkommen mit den USA fortsetzen.

Wirtschaftliche Auswirkungen

Marktreaktionen

  • Europäische Börsen brachen erneut ein: DAX -2,20 Prozent, London -2,47 Prozent, Paris -2,78 Prozent.
  • Asiatische Börsen mit starken Verlusten: Hang Seng -3,1 Prozent, Taiwan -5,8 Prozent, Nikkei -5 Prozent.
  • US-Börsen: S&P500 fiel unter 5.000 Punkte (-1,6 Prozent), Dow Jones -0,8 Prozent, Nasdaq -2,2 Prozent.
  • Ölpreis sank weiter: US-Sorte WTI unter 60 Dollar pro Barrel (erstmals seit April 2021).
  • Nach der Ankündigung der 90-tägigen Aussetzung der neuen Zölle gegenüber vielen Ländern erholen sich die Aktienmärkte und Ölpreise weltweit noch am selben Abend wieder.

Konjunkturerwartungen

  • Institute erwarten für Deutschland 2025 nur 0,1 Prozent Wirtschaftswachstum (statt bisher 0,8 Prozent).
  • Italien halbiert seine Wachstumsprognose für 2025 von 1,2 Prozent auf 0,6 Prozent.
  • EZB erwartet laut Insidern deutlich stärkere Konjunkturschäden als bisher angenommen.
  • Weltweit wird mit höherer Inflation (durchschnittlich 4 Prozent) gerechnet.

Erster Zollstreit zwischen den USA und der EU 2018 bis 2021

Der Handelskonflikt, den US-Präsident Donald Trump im Jahr 2018 initiierte, beschränkte sich keineswegs nur auf die Beziehungen zwischen den USA und China, sondern weitete sich rasch international aus. Im Zentrum der Auseinandersetzung standen vor allem strategische Rohstoffe wie Stahl und Aluminium, deren Import die Trump-Administration durch drakonische Maßnahmen erheblich erschwerte. Die damalige US-Regierung begründete ihr Vorgehen mit dem Vorwurf, China würde diese metallischen Grundstoffe zu wettbewerbsverzerrenden Dumpingpreisen auf dem Weltmarkt anbieten, was die Existenzfähigkeit amerikanischer Produzenten substanziell beeinträchtige.

Da China jedoch seit 2001 Mitglied der Welthandelsorganisation (WTO) ist, waren selektive Importbeschränkungen gegen einzelne Länder nicht ohne Weiteres durchsetzbar. Die Erhebung von Einfuhrzöllen auf Stahl- und Aluminiumprodukte musste daher zwangsläufig universellen Charakter haben und erfasste somit auch sämtliche europäischen Produzenten. Diese sahen sich plötzlich mit prohibitiven Zollsätzen von bis zu 25 Prozent auf ihre Exportgüter konfrontiert.

Als Reaktion implementierte die EU ihrerseits Vergeltungszölle auf emblematische US-amerikanische Produkte – darunter die symbolträchtigen Motorräder des Traditionsherstellers Harley-Davidson. Diese Gegenmaßnahmen entfachten eine Eskalationsspirale, die sukzessive immer weitere Produktkategorien in den transatlantischen Handelskonflikt hinein zog.

Unter der US-Administration des Demokraten Joe Biden (ab Januar 2021) haben diplomatische Bemühungen auf höchster politischer Ebene zu einer gewissen Entspannung geführt, sodass dies auch als Beilegung des Zollstreits zwischen den USA und der EU wahrgenommen wurde.

Erneute Implementierung von Strafzöllen gegenüber der EU und drohender Handelskrieg in 2025

Mit der zweiten Präsidentschaft von Donald Trump sind die Befürchtungen, dass es zu einem Wiederaufleben des Zollstreits zwischen den USA und der EU kommen würde, Wahrheit geworden. Seit dem 5. April 2025 werden die meisten Wareneinfuhren aus allen Ländern grundsätzlich mit einem Zollsatz von zehn Prozent belegt. Darüber hinaus gelten seit dem 9. April für viele Einzelstaaten weltweit und auch die EU noch höhere Zölle, die als Strafabgaben wirken sollen.

Konkret werden für Einfuhren aus der EU in die Vereinigten Staaten nun Zölle in Höhe von 20 Prozent veranschlagt, wovon sich die US-Regierung einen Aufschwung für die Produktion im eigenen Land verspricht. Noch stärker als die EU sind viele Einzelstaaten betroffen, darunter China (34 Prozent), Südkorea (25 Prozent), Japan (24 Prozent), Indien (26 Prozent), Südafrika (30 Prozent) und die Schweiz (31 Prozent). Insgesamt wird erwartet, dass die Maßnahmen der US-Regierung weltweit Auswirkungen auf die Wirtschaft und Handelsbeziehungen haben und diese mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit erheblich belasten werden. Bereits vor dem großen Rundumschlag Anfang April 2025 verhängte der US-Präsident Strafabgaben auf sämtliche Aluminium- und Stahlimporte und brachte einen Zollsatz von 25 Prozent bei Einfuhren von Autos und Autoteilen auf den Weg, was vor allem die EU und insbesondere Deutschland erheblich betrifft. Die Handelspartner der Vereinigten Staaten gehen nun dazu über, mit Gegenzöllen auf Einfuhren von Waren und Produkten aus den USA zu reagieren.

Ziel der Trump-Administration ist es, US-Unternehmen von der Einfuhr ausländischer Produkte abzuhalten. Die beim Import in die USA anfallenden Zölle müssen zunächst von den importierenden Unternehmen gezahlt werden. Da die Unternehmen in der Regel jedoch nicht auf den zusätzlichen Kosten sitzen bleiben sollen, werden diese typischerweise an die Verbraucher weitergegeben. Im Ergebnis verteuern sich importierte Waren und Produkte für den Endabnehmer und verlieren somit an Attraktivität. So besteht das Risiko für importierende Unternehmen, dass sich die ausländischen Produkte kaum noch auf den US-amerikanischen Märkten absetzen lassen. Europäische Hersteller verlieren aufgrund der hohen Preise an Wettbewerbsfähigkeit auf den US-amerikanischen Märkten. Als weitere Folge dieser Zollpolitik ist eine Anfachung der Inflation in den Vereinigten Staaten zu erwarten. 

Die von der EU und anderen Handelspartnern der USA nun als Reaktion in Kraft gesetzten Gegenzölle sollen in umgekehrter Richtung dasselbe bewirken. Daher müssen sich exportierende US-Unternehmen aller Voraussicht nach auf Umsatzeinbußen auf den ausländischen Märkten einstellen. In der Konsequenz könnte dies Produktionsrückgänge und Stellenabbau in den Vereinigten Staaten auslösen. Viele Experten warnen daher bereits davor, dass dem von der US-Regierung erwarteten Wirtschaftsaufschwung bedeutende Belastungen entgegenstehen könnten. Im Ergebnis wird ein eskalierender Zoll- und Handelskonflikt zwischen den USA und der EU auf beiden Seiten Schaden anrichten und sowohl die europäischen als auch die deutschen Märkte spürbar beeinträchtigen.

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