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Zölle & Einfuhrabgaben beim Import nach China: Infos für Exporteure

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Laien kennen vor allem das hohe Marktaufkommen chinesischer Produkte in Europa. Doch wer sich mit dem Export von Gütern beschäftigt, der weiß, dass auch in entgegengesetzter Richtung ein reger Handel herrscht. In den vergangenen Jahren nahmen die Exporte von Unternehmen in Deutschland nach China stetig zu. 2022 überschritten sie die 100-Milliarden-Grenze.

Vor allem Produkte, die den Gruppen Elektrotechnik, Maschinen, Chemie und KFZ zugeteilt werden, werden aus Deutschland nach China importiert. Vor diesem Hintergrund ist die Betrachtung der Handelsbeziehungen zwischen der Europäischen Union und China äußerst interessant.

Während sich in diesem Artikel alles um die Einfuhrabgaben und Zölle dreht, können Sie sich in unserem Magazin auch über die Details der chinesischen Einfuhrbestimmungen für Unternehmen sowie der herkömmlichen und besonderen Zollverfahren beim Export nach China informieren.

Zölle und Einfuhrabgaben in China

Bei der Wareneinfuhr in ein anderes Zollgebiet sind in der Regel stets Einfuhrabgaben und Zölle zu zahlen. Der Export von Waren nach China stellt hierbei keine Ausnahme dar, weshalb auch hier Zollabgaben fällig werden. Welche Mehrwertsteuer erbracht werden muss und welche Verbrauchsteuern hinzukommt, erfahren Sie hier:

Zolltarif

China trat im Jahr 2001 der WTO (Welthandelsorganisation) bei und verpflichtete sich in diesem Zusammenhang dazu, Zollsätze umfassend abzubauen. Die letzte Stufe dieses Abbauplans wurde Anfang des Jahres 2010 erreicht.

Der aktuelle Zolltarif ist nach einem international gültigen System aufgebaut und weist in der Regel acht Ziffern aus. Bei einigen Waren sind weitere Angaben notwendig, weshalb hier eine zusätzliche Unterteilung vorgesehen ist.

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Die Zollsätze für die Einfuhr spezifischer Produkte nach China können in der Datenbank der EU-Kommission kostenlos abgerufen werden. Einige Produktgruppen, darunter beispielsweise Möbel oder Antibiotika, können zollfrei eingefahren werden. Für Kekse oder Druckmaschinen gilt ein Zollsatz von zehn Prozent, während bei Pkws 15 Prozent gezahlt werden müssen.

Anfang des Jahres 2022 wurde für insgesamt 994 Tariflinien eine weitere Zollsenkung vorgenommen. Dazu gehören zum Beispiel auch Erdöl, Kunststoffe, Elektrotechnik oder Eisen und Baumwollgewebe.

Bemessungsgrundlage

Der Zollwert von Waren bildet die Bemessungsgrundlage für weitere Vorgänge. Er bildet sich aus dem Transaktionspreis für die Produkte. Darunter versteht man den Preis, der für die Warenladung gezahlt wird. Wenn Versicherungskosten und Transportkosten noch nicht im Transaktionspreis inbegriffen sind, werden sie hinzugerechnet. Die Angaben belaufen sich auf die Kosten, die bis zum ersten Entladeort in China entstehen.

Es gibt vereinzelte Vorfälle, bei denen die Zollbehörde in China die Rechnungspreise auf Rechnungen der EU als zu niedrig einstuft und deshalb Verzögerungen bei der Zollwertermittlung auftreten.

Die folgenden Kosten werden zum Transaktionspreis hinzugerechnet, wenn sie nicht bereits inbegriffen sind:

  • Verpackungskosten und Arbeitskosten
  • Maklerlöhne und Provisionen (aber nicht Einkaufsprovisionen)
  • Lizenzgebühren
  • Anteilsweise Kosten für Verbrauchsmaterialien, Einzelteile oder Werkzeuge

Wenn die folgenden Angaben auf der Rechnung separat aufgeführt werden, dann dürfen sie vom Transaktionspreis abgezogen werden:

  • Steuern und Zölle
  • Gebühren für die Installation, den Aufbau oder den Zusammenbau nach der rechtmäßigen Einfuhr nach China
  • Versicherungskosten und Transportkosten, die nach dem ersten Entladeort in China entstehen

Außertarifliche Zollbegünstigungen: Zollfreie Einfuhr von Mustern und Werbematerialien in China

Wenn Muster oder Werbematerialien wie Kataloge und Prospekte nach China importiert werden sollen, dann kann dies zollfrei geschehen, solange die Materialien keinen Handelswert haben. Besteht ein Handelswert, dann beträgt der Zolltarif sechs Prozent. Die Umsatzsteuer wird in jedem Fall gezahlt und beträgt 13 Prozent.

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Wenn Warenmuster folgende Bedingungen erfüllen, dann dürfen sie zollfrei nach China eingefahren werden:

  • Es handelt sich nicht um Handelsware (Materialmuster)
  • Der Wert von den Mustern liegt unter einem Wert von 400 RMB
  • Die Muster werden bei Analyse- oder Prüfverfahren verbraucht
  • Es handelt sich um eine kleine Menge an Werbematerialien oder Mustern

Wenn es sich bei den Mustern um Produkte wie Armbanduhren, Fahrräder oder Kraftfahrzeuge handelt, ist keine zollfreie Einfuhr nach China im Sinne einer außertariflichen Begünstigung möglich. In einem solchen Fall wird eine vorübergehende Einfuhr angemeldet.

Zollabfertigungsgebühren

Bei der Abfertigung am chinesischen Zoll kommen immer zwei Zollbeamte zum Einsatz. Die Kosten belaufen sich auf 50 RMB pro Beamter und Tag, wobei Abfertigungen mit einem zeitlichen Aufwand von vier Stunden als halber Tag gewertet werden.

Steuern bei der Einfuhr nach China

Zunächst einmal muss selbstverständlich eine Umsatzsteuer gezahlt werden, wenn Waren aus der Europäischen Union nach China exportiert werden. Hinzu kommt die Verbrauchsteuer, die auf spezifische Waren erhoben wird. Darunter zum Beispiel auf Kraftfahrzeuge, Tabakwaren, alkoholische Getränke und Kraftstoffe.

Einfuhrumsatzsteuer

Die Bemessungsgrundlage für den zu zahlenden Steuerbetrag bildet der Zollwert zuzüglich des Zollbetrags und anderen Verbrauchsteuern. Für Druckerzeugnisse und Grundnahrungsmittel gibt es einen ermäßigten Steuersatz von neun Prozent. Auf alle anderen Produkte wird beim Export nach China eine Mehrwertsteuer von 13 Prozent erhoben.

Verbrauchsteuern

Es gibt verschiedene Produktgruppen, für die zusätzlich zur Mehrwertsteuer bei der Einfuhr nach China auch eine Verbrauchsteuer zu zahlen ist. Die Gruppen lassen sich folgendermaßen einordnen:

  1. Kraftfahrzeuge: darunter Busse, Pkws und Krafträder
  2. Alkoholische Produkte: darunter Wein aus frischen Trauben, Bier aus Malz und Branntwein
  3. Tabakwaren: darunter Zigarren, Zigaretten und geschnittener Tabak
  4. Kraftstoffe: Benzin und Diesel
  5. Sonstige Waren: beispielsweise Bodenbeläge aus Holz, Feuerwerkskörper, Kosmetikprodukte, Schmuck und Parfums
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Freie Wirtschaftszonen in China

Zollfreie Gebiete gehören zwar formell zum Zollgebiet der VR China, es gelten jedoch besondere Regelungen und Vorschriften. In China gibt es zurzeit 12 nationale Freizonen, darunter unter anderem Haikou, Shanghai und Tianjin.

Hinzu kommen insgesamt 15 Export Processing Zones innerhalb der Vr China, zu denen auch Weihai, Guangzhou, Shenzhen und Huichun gehören.

Die vier Freihäfen befinden sich in Tianjin, Shanghai, Yangpu und Dalian. Bei einem Export von Produkten aus der Europäischen Union nach China wird meist ein Hafen angesteuert.

Fazit zu Zöllen und Einfuhrabgaben beim Import nach China

Bei der Einfuhr von europäischen Waren nach China sind zahlreiche Richtlinien und gesetzliche Vorgaben zu beachten. Die Zolltarife richten sich nach den einzelnen Produktgruppen, mitunter sind Besonderheiten oder zusätzliche Auflagen zu beachten.

Aus diesem Grund entscheiden sich die meisten Unternehmen in Deutschland dazu, eine professionelle Zollagentur mit dem Export ihrer Waren zu beauftragen. Wir vom Verzollungsbüro Butz kennen die rechtlichen Grundlagen, die Vorschriften und Auflagen bis ins kleinste Detail. Unser Expertenteam berät Sie sehr gern in Verzollungsfragen beim Handel mit China und mit anderen Handelszonen.

Wenn Sie Fragen haben oder sich beim Warenexport nach China begleiten lassen wollen, dann nehmen Sie bitte Kontakt zu uns auf!

Wir freuen uns darauf, Ihre Probleme beim Export nach China zu lösen und Ihnen die komplexen Vorgänge abzunehmen.

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