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Was sind Zollverfahren mit wirtschaftlicher Bedeutung?

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Ein Zollverfahren hat dann eine wirtschaftliche Bedeutung, wenn es einem Unternehmen eine finanzielle Gestaltungsmöglichkeit bietet. Die Firma ist bei bestimmten Zollverfahren in der Lage, den Zeitpunkt der Abgaben zu verschieben. Diese Freiheit ist beim Export und Import von Produkten mit entscheidenden Vorteilen verbunden. Deshalb werden die Zollverfahren mit wirtschaftlicher Bedeutung in Deutschland und anderen Ländern Europas gerne von den Unternehmen genutzt. Es gibt mehrere Zollverfahren, die einem Unternehmen Vorteile verschaffen können. Die Zollverfahren mit wirtschaftlicher Bedeutung haben unterschiedliche Definitionen. Sie haben jedoch eines gemeinsam: Wer ein Zollverfahren mit wirtschaftlicher Bedeutung in Anspruch nehmen möchte, muss im Voraus eine Bewilligung bei der zuständigen Zollbehörde einholen. 

Eine Übersicht der Zollverfahren mit wirtschaftlicher Bedeutung erhalten Sie hier:

Die aktive Veredelung: Eine Ersparnis durch die Ausfuhr

Das Zollverfahren der aktiven Veredelung sieht vor, dass Waren, die aus einem Drittland für eine Veredelung in die EU importiert werden, keine Einfuhrzölle oder andere Abgaben verursachen. Teil der aktiven Veredelung sind unter anderem die Reparatur von Produkten oder die Montage gelieferter Einzelteile. 

Das Unternehmen muss zum Zeitpunkt der Einfuhr von Waren nicht endgültig entscheiden, ob die veredelten Produkte anschließend auf dem europäischen Markt bleiben oder in ein Drittland ausgeführt werden. Die aktive Veredelung soll dazu dienen, dass in Deutschland hergestellte Waren aus importierten Einzelteilen auf dem Weltmarkt wettbewerbsfähig bleiben. Da keine Einfuhrabgaben für die Importgüter zu zahlen sind, können die Preise der Endprodukte niedrig gehalten werden. 

Fließen die importierten Einzelteile in Form fertiger Produkte letztlich doch in den Wirtschaftskreislauf der EU, so müssen die Einfuhrabgaben nachträglich gezahlt werden.

Die vorübergehende Verwendung

Wenn Waren aus Drittländern nur vorübergehend in Deutschland oder einem anderen Land der Europäischen Union genutzt werden, müssen bei der Einfuhr keine Abgaben an die Zollbehörde gezahlt werden. Ein typisches Beispiel für das Zollverfahren der vorübergehenden Verwendung sind Messewaren. Die maximale Nutzungsdauer innerhalb der EU liegt bei zwei Jahren. Mit Ablauf dieser Frist müssen die Waren den Wirtschaftsraum der Europäischen Union wieder verlassen. Wenn bei der Nutzung die Interessen der europäischen Wirtschaft tangiert werden, kann es zu Einschränkungen bei den Vergünstigungen kommen. Die Einhaltung des vorgesehenen Verwendungszwecks unterliegt der Überwachung durch das zuständige Zollamt. Es muss außerdem die Identität der Waren gesichert werden, um die fristgemäße Ausführung der Produkte überprüfen zu können.

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Die passive Veredelung

Bei dem Zollverfahren der passiven Veredelung werden Waren aus dem europäischen Wirtschaftsraum in ein Drittland ausgeführt, um dort veredelt und anschließend wieder in die EU eingeführt zu werden. Ein typisches Beispiel ist die Ausfuhr von Nordseekrabben. Sie werden in einem Drittland gereinigt und gepult. Anschließend kehren sie auf den europäischen Markt zurück. Verzollt wird jedoch lediglich der Transport und die Verarbeitung. Auf diese Weise soll es Unternehmen in der Europäischen Union ermöglicht werden, die niedrigen Löhne der Drittländer bei der Verarbeitung europäischer Güter zu nutzen.

Das Zolllager

Das Zolllager ist ein Zollverfahren mit wirtschaftlicher Bedeutung, das in Unternehmen eine wichtige Liquiditätsquelle darstellt. Es handelt sich um einen räumlich abgetrennten Bereich, der im Voraus von der zuständigen Zollbehörde genehmigt wird. Waren, die nicht aus der EU stammen, können hier gelagert werden, ohne Zollabgaben zu verursachen. Solange sich die Waren im Lager befinden, müssen keine Abgaben gezahlt werden. Das unterstützt die Liquidität des Unternehmens. Große Firmen verfügen in der Regel über angemeldete Silos oder Lagerhallen, während kleinere Betriebe gerne die Zolllagerflächen von Speditionen in Anspruch nehmen.

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