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Globaler Handel neu gestaltet: Die Rolle von internationalen Handelsabkommen

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Internationale Handelsbeziehungen treiben seit Jahrhunderten Volkswirtschaften an. In einer zunehmend verflochtenen Welt sind Handelsschranken ein Hindernis, das der wirtschaftlichen Entwicklung vieler Branchen im Weg steht und Hemmnisse aufbaut. Handelsabkommen räumen diese Schranken aus dem Weg. Welche Vorteile und Herausforderungen bringen die internationale Handelsabkommen für Unternehmen mit sich?

Die Bedeutung internationaler Handelsabkommen für den globalen Handel

Handelsverträge spielen innerhalb der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen einzelnen Ländern bzw. Wirtschaftsregionen eine wichtige Rolle, dennoch sind sie kein Ergebnis einer neueren Entwicklung. Handelsabkommen sind und waren schon immer Gestaltungsinstrument der Politik, um Wirtschaftsbereichen im Inland einen besseren Marktzugang in anderen Ländern zu ermöglichen.

Historische Entwicklung und aktuelle Trends

Internationale Handelsabkommen beginnen in der Geschichte mit bilateralen Handelsverträgen, die Handelsbarrieren abbauen und Handelsbeziehungen zwischen zwei Staaten fördern sollten. Ein wichtiges Abkommen der modernen Zeit ist das „General Agreement on Tariffs and Trade“ (GATT) aus dem Jahr 1947. Im Kern hat dieses das Ziel, Zölle und andere Handelsschranken abzubauen und die Liberalisierung im Handel voranzutreiben. Deutschland ist seit 1951 Mitgliedstaat des GATT-Abkommens.

Mit dem Übereinkommen über den Handel mit Dienstleistungen („General Agreement on Trade in Service“, GATS) und dem Übereinkommen über geistiges Eigentum („Agreement on Trade-Related Aspects of Intellectual Property Rights“, TRIPS) haben sich wichtige globale Volkswirtschaften durch weitere Abkommen geeinigt. Mit der Welthandelsorganisation („World Trade Organisation“, WTO) ist dazu 1995 eine Dachorganisation entstanden, die für multilaterale Abkommen eintritt und in der Lösung von Handelskonflikten eine große Rolle spielt.

Aus deutscher Sicht ist die Entstehung der Europäischen Union (EU) von besonderer Bedeutung. Für den Außenhandel treten deren Mitgliedstaaten nicht mehr einzeln auf. Zur Wirtschaftspolitik der EU gehört es, dass diese Handelsabkommen aushandelt. Dazu gehören beispielsweise das Handelsabkommen CETA (EU-Kanada), das Freihandelsabkommen zwischen der EU und Neuseeland und die Handelsverträge zwischen der EU und Singapur sowie zwischen der EU und Vietnam. Welche Trends sind bei internationalen Handelsabkommen in den letzten Jahren zu erkennen?

  • In den letzten Jahrzehnten hat sich der Fokus verschoben – von bilateralen Handelsverträgen zu Abkommen, die Wirtschaftsregionen zusammenfassen. Ein Beispiel ist die „Regional Comprehensive Economic Partnership“ (RCEP), welche den westpazifischen Raum zwischen China und Neuseeland erfasst und eine der weltgrößten Freihandelszonen hat entstehen lassen.
  • Handelsabkommen beschäftigen sich zunehmend mit Regelungen für den digitalen Handel. Dabei geht es nicht nur um den freien Verkehr von Dienstleistungen, sondern auch um den Schutz von Daten – durch eine Festlegung auf gemeinsame Standards.
  • Umweltschutz im Sinne eines Fokus auf Nachhaltigkeit im internationalen Handel und soziale Standards wird zu einem Schlüsselthema vieler Handelsabkommen. Umweltschutz- und Menschenrechtsklauseln bergen allerdings auch erheblichen Zündstoff, durch den sich Verhandlungen in die Länge ziehen oder sogar scheitern können.

Handelsabkommen sind häufig Spiegel politischer Entwicklungen. Verändert sich das politische Klima in einzelnen Ländern deutlich und lebt ein Protektionismus auf, stehen nationale Interessen wieder über multilateralen Kooperationen. Starke Unterschiede im Erfolg einzelner Volkswirtschaften können Handelskonflikte zudem anheizen.

Aktuell ist beispielsweise eine Verschärfung der Spannungen zwischen den USA und China zu beobachten. Handelsabkommen werden zudem teilweise politisch missbraucht, indem sie einen Handelspartner langfristig benachteiligen und Abhängigkeiten entstehen lassen. Ein Risiko, das beispielsweise im Hinblick auf afrikanische Staaten durchaus besteht.

Schlüsselkomponenten eines internationalen Handelsabkommens

Für das Erreichen der Zielsetzung sind die Abkommen mit zentralen Elementen ausgestattet, die konkrete Handelserleichterungen versprechen, Investitionen fördern und Konflikte vermeiden sollen. Besonders wichtig ist der Abbau von Zollschranken. Deren Abschaffung ist eine der Kernkomponenten internationaler Handelsverträge. Gleichzeitig soll die Einfuhr von Waren durch den Bürokratieabbau bei den Zollvorschriften erleichtert werden.

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Unternehmen, die von den verbesserten Zollregeln profitieren wollen, müssen sich allerdings an einige Vorschriften halten – etwa in Bezug auf den Ursprungsnachweis. Durch die Vereinbarung von Ursprungsregeln legen die Vertragspartner fest, bis zu welchem Umfang ein Produkt aus Teilen bestehen darf, die aus anderen Zollregionen stammen. Das Problem: Im Zuge der Ursprungsregeln entsteht ein mitunter sehr hoher bürokratischer Aufwand. Welche Komponenten stecken darüber hinaus noch in internationalen Handelsabkommen?

  • Entwicklung gemeinsamer Standards in der technischen Ausführung und Zuverlässigkeit von Produkten. Für Dienstleistungen und Software werden Kompatibilitätsgrenzen abgebaut.
  • Das Marken- und Urheberrecht unterscheidet sich zwischen den Ländern in den Abkommen mitunter deutlich. Daher gehören der Schutz von Patenten, Marken und Urheberrechten zu den zentralen Komponenten der Handelsabkommen. Diese definieren Standards für den Schutz geistigen Eigentums, um Innovationen zu fördern und die Rechte der Unternehmen zu sichern.
  • Ein weiterer bedeutender Punkt sind Streitschlichtungsmechanismen. Diese sorgen dafür, dass Konflikte zwischen Vertragsparteien oder Unternehmen auf einer gemeinsamen Basis gelöst werden. Dabei steht ein fairer und transparenter Umgang im Mittelpunkt.
  • Zunehmend wichtiger sind in den letzten Jahren Nachhaltigkeits- und Sozialklauseln geworden. Diese sollen für einen Mindeststandard beim Umweltschutz und für faire Arbeitsbedingungen sorgen. In der Praxis haben diese Standards eine passive Schutzwirkung, da bei einem starken Gefälle zwischen Vertragsparteien so die Markteintrittshürden für Unternehmen mit niedrigeren Standards erhöht werden.

Vorteile internationaler Handelsabkommen für deutsche Unternehmen

Für Unternehmen haben Abkommen verschiedene Vorteile. Sie bieten einen erleichterten Marktzugang, verringern den bürokratische Aufwand und haben ein finanzielles Benefit durch den Abbau der Zollschranken. Es geht um klare und stabile Regeln, die die Planbarkeit und das Vertrauen in den Markt fördern, um langfristige Investitionen zu rechtfertigen.

Kostensenkungen und Marktzugang

Handelsabkommen bieten deutschen Unternehmen erhebliche Vorteile, die in Form von reduzierten Handelskosten und einem erleichterten Zugang in ausländische Märkte realisiert werden. Dabei entstehen die kostensenkenden Effekte einerseits durch den Wegfall von Zöllen und Handelsschranken. Abkommen wie das EU-Mercosur-Abkommen oder die Verträge mit Vietnam führen zu einer Reduzierung bzw. Abschaffung von Zöllen auf viele Produkte.

Hierdurch sinken die Exportkosten und die Preise der Produkte werden wettbewerbsfähiger. Gleichzeitig verringert sich der finanzielle Aufwand für die Verwaltung von Exportprozessen. Da Unternehmen mit den Abkommen zusätzlich ihre globalen Lieferketten anders aufstellen können, entstehen eventuell weitere Synergieeffekte.

Parallel führt die Anerkennung von Zertifizierungen und Testverfahren zu einer Verbesserung, da hierdurch zusätzliche Prüf- und Zertifizierungsverfahren entfallen, die vor dem Abschluss eines Handelsabkommens mitunter regelmäßig wiederholt werden mussten und für die Unternehmen einen hohen Kostenfaktor bedeuteten.

Außerdem eröffnen die Abkommen einen besseren Marktzugang. Unternehmen, die aufgrund von Zöllen und unterschiedlichen Zulassungsverfahren bisher von einem Markteintritt abgesehen haben, profitieren im Fall eines Handelsabkommens von erleichterten Bedingungen und erhalten bessere Chancen für eine Positionierung im Markt. Bei der Anpassung an die neuen Einfuhrbestimmungen helfen Experten aus Verzollungsbüros Unternehmen weiter, falls diese zu den verschiedenen Aspekten und Neuerungen Fragen haben. Sollten auch Sie bzw. Ihr Unternehmen einen kompetenten Ansprechpartner im Bereich der internationalen Handelsabkommen benötigen, steht Ihnen unser Expertenteam beim Verzollungsbüro Butz gern zur Verfügung. Wir freuen uns sehr darauf, Sie individuell zu beraten und Ihre Fragen ausführlich zu beantworten.

Förderung von Investitionen und Innovationen

Durch die Eckpunkte eines internationalen Handelsabkommens wird nicht nur der Warenverkehr geregelt. Viele Abkommen, an denen Deutschland beteiligt ist, umfassen auch Regelungen des Investitions- und Markenschutzes. Für Unternehmen aus Deutschland wird es damit interessanter, im Ausland nicht nur in die Produktion zu investieren.

Durch die in den Verträgen definierten Rahmenbedingungen werden Investitionen besser geschützt. Möglicherweise einigen sich die Vertragsparteien auch auf erleichterte Vergabebedingungen für Ansiedlungsförderungen oder Kredite.

Umfassende Rechtssicherheit und der Kampf gegen Korruption sind weitere wichtige Elemente, um als deutsches Unternehmen von einem internationalen Handelsabkommen zu profitieren.

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Nachteile und Herausforderungen von internationalen Handelsabkommen

Viele Marktteilnehmer und die Politik sehen vorrangig die Vorteile von internationalen Handelsabkommen. Aber: Verträge, die Zugangsschranken in lokale Märkte senken, haben auch Nachteile. Diese entstehen etwa durch den höheren Wettbewerbsdruck auf Unternehmen oder im Zusammenhang mit strengen Ursprungsregeln.

Bürokratische Hürden und Compliance-Kosten

Die verschiedenen Handelsabkommen, die Deutschland bzw. die EU geschlossen haben, sollen für niedrige Handelsschranken und besseren Marktzugang sorgen. Mit den Verträgen sind jedoch auch Regeln verknüpft, die für Unternehmen im Einzelfall einen höheren bürokratischen Aufwand bedeuten.

Dazu gehört die Komplexität der Ursprungsregeln, die Unternehmen zur Erbringung umfangreicher Ursprungsnachweise verpflichten, wodurch die Regelkonformität der Waren belegt werden soll. In der Praxis können derart detaillierten Dokumentationen mitunter so hohe Kosten verursachen, dass diese die sich ergebenden Handelsvorteile im Ergebnis verringern.

Gleiches gilt für die Standards und Sicherheitsvorschriften, die in den Abkommen verankert werden. Es besteht durchaus das reale Risiko, als Unternehmen mit den entsprechenden Anpassungen und Zertifizierungen wirtschaftlich überfordert zu sein bzw. sehr hohe Prozesskosten tragen zu müssen. Dies führt auch zur Frage, inwiefern der steigende Compliance-Aufwand hinsichtlich der Arbeits-, Umwelt- und Sozialstandards die Ausnutzung der Handelsvorteile rechtfertigt. Externes Expertenwissen kann sich als Hilfestellung an diesem Punkt als sehr nützlich erweisen.

Auswirkungen auf nationale und lokale Märkte und Wettbewerb

Handelsverträge funktionieren in zwei Richtungen: Sie ermöglichen nicht nur deutschen Unternehmen Marktzugänge – Unternehmen aus dem Ausland erhalten äquivalente Chancen für den Marktzugang in Deutschland. Insgesamt verschiebt sich der Wettbewerb damit durch ein internationales Handelsabkommen. Nationale und lokale Unternehmen, die bisher nur einem moderaten Wettbewerbsdruck ausgesetzt waren, erleben plötzlich eine andere Situation und können Marktanteile verlieren.

Diese Entwicklung kann bis zur Marktverdrängung führen. Besonders bei Waren für deren Produktion ein hoher manueller Einsatz erforderlich ist, kann dies zum Problem werden, da Unternehmen aus dem Ausland dieselbe Ware möglicherweise mit deutlich niedrigeren Lohnarbeitskosten produzieren durch das Wegfallen von Zöllen günstiger anbieten können. Um dieser Schwächung nationaler und lokaler Industrien zuvorzukommen, müssen in Handelsabkommen gewisse Schutzbestimmungen aufgenommen werden.

Dieser Aspekt ist auch aus handelsstrategischen Gesichtspunkten wichtig. Werden nationale und lokale Industrien aus dem Markt gedrängt, können spezifische Branchen in Abhängigkeiten von ausländischen Anbietern geraten. Kommt es dann zu  Spannungen mit einem solchen Anbieter, stellt dies regelmäßig ein ernsthaftes Problem dar, da sich diese Abhängigkeiten nicht ohne Weiteres „zurückdrehen“ lassen.

Auswirkung internationaler Handelsabkommen auf Zollverfahren und -prozesse

Zölle werden werden immer wieder  als Schranken eingesetzt, um den Zugang von Waren und Produkten aus dem Ausland zu regulieren. Dahinter stehen protektionistische Ansätze. Aber: Viele Ökonomen sehen in Zöllen ein Problem für das Wirtschaftswachstum. Gerade, weil heute in vielen Branchen internationale Verflechtungen auf breiter Front zugenommen haben. Der Abbau von Zollschranken soll in erster Linie Handelshindernisse beseitigen und damit neue volkswirtschaftliche Impulse generieren. Dies kann Unternehmen allerdings auch vor praktische Probleme und Herausforderungen stellen.

Veränderungen bei Zollsätzen und -vorschriften

Mit der Abschaffung von Zollschranken gehen für Unternehmen unmittelbare Auswirkungen einher. Die Reduzierung bzw. in vielen Fällen Abschaffung von Zollsätzen für eine Vielzahl von Waren und Produkten bietet positive Handelssignale für die Vertragsparteien. So hat das Wirtschaftspartnerschaftsabkommen zwischen der EU und Japan zu einer erheblichen Absenkung der Zölle zwischen beiden Ländern gesorgt.

Als eine nahezu direkt Auswirkung werden Waren und Produkte wettbewerbsfähiger und deren Absatz dadurch unterstützt. Unter anderem hat sich dies positiv auf die deutsche Wein-, Bier- und Spirituosenbranche sowie die Milchwirtschaft ausgewirkt. Handelsabkommen führen aber nicht automatisch zum Wegfallen aller Zollschranken. In den Abkommen werden unter anderem

  • neue Präferenzzollsätze festgelegt (Zollsätze, die bei Erfüllung der Ursprungsregel gelten);
  • Zollvorschriften harmonisiert (Vereinfachung durch eine Vereinheitlichung von Standards und Zollanforderungen);
  • Nachhaltigkeitsvorgaben festgeschrieben (die Umweltstandards und soziale Gerechtigkeit definieren).

Hinsichtlich der Einhaltung dieser Anforderungen entsteht für Unternehmen ein höherer Verwaltungsaufwand, da beispielsweise das Zutreffen der Ursprungsregel wie auch die Einhaltung von Nachhaltigkeitsvorschriften dokumentiert werden müssen. In diesem Zusammenhang wägen viele Unternehmen ab, inwiefern der wirtschaftliche Vorteil aus dem Präferenzzoll durch den höheren bürokratischen Aufwand gedämpft wird.

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Anpassung von Geschäftsprozessen und Compliance-Anforderungen

Die mit dem Abschluss eines internationalen Handelsabkommens einhergehenden Veränderungen haben für ein Unternehmen konkrete Auswirkungen im Hinblick auf seine Geschäftsprozesse und den Umgang mit den Anforderungen an Umwelt- und Sozialstandards. Durch diese Veränderungen können neue Herausforderungen für das Risikomanagement und die Überwachung der Compliance-Risiken entstehen. Die Gewährleistung eines regelkonformen Unternehmenshandelns ist Aufgabe des Compliance-Beauftragten bzw. der Compliance-Abteilung des Unternehmens. Alternativ dazu kann das Compliance-Monitoring auch durch einen externen Dienstleister erfolgen. 

Internationale Handelsabkommen verändern auch die technischen Anforderungen – etwa für die digitalen Zollanmeldungen oder das Führen der elektronische Ursprungszertifikate. Hierfür benötigen Unternehmen entsprechende Softwarelösungen und müssen zugleich das nötige Fachwissen aufbauen, damit die Mitarbeitenden die neuen Vorschriften und Verfahren verstehen und anwenden können.

Zukunftsaussichten und strategische Überlegungen für deutsche Unternehmen

Internationale Handelsabkommen sind und bleiben ein zentraler Impulsgeber der deutschen Wirtschaft. Dank der  sich aus ihnen ergebenden Erleichterungen bleiben deutsche Unternehmen wettbewerbsfähig und können sich neue Märkte erschließen. Hinsichtlich der Zukunftsaussichten werden sich deutsche Unternehmen mutmaßlich auf sehr unterschiedliche Szenarien einstellen müssen.

Was könnte in Zukunft auf die deutsche Exportwirtschaft zukommen? Auf der einen Seite ist eine deutliche Defragmentierung in komplexe Wirtschaftszonen zu beobachten. Das wirtschaftliche Zusammengehen verschiedener Länder – wie beispielsweise der „Mercado Común del Sur“ (Mercosur) – macht Verhandlungen schwieriger.

Ein weiterer Aspekt ist die größer werdende Einflussnahme von Digitalisierung sowie Nachhaltigkeitsanforderungen. Im Rahmen der Handelsabkommen werden beispielsweise die Sicherheit digitaler Transaktionen und IT-Systeme sowie der freie Datenverkehr zunehmend eine Rolle spielen. Gleichzeitig haben nationale Umwelt- und Klimaziele Einfluss, was Produktion und Logistik vor neue Herausforderungen stellen wird. Dabei bieten sich aber gleichzeitig auch Chancen. Unternehmen, die bereits frühzeitig auf nachhaltige Trends setzen und den Transformationsprozess abschließen, bleiben wettbewerbsfähiger und können am Ende einen Imagevorteil geltend machen. Dabei spielt es auch eine Rolle, wie kleine und mittelständische Unternehmen mit der Dokumentation der CO2-Bilanz für ihre Produkte und Lieferketten umgehen.

Zur Herausforderung können in den kommenden Jahren schließlich auch geopolitische Spannungen werden. Vor dem Hintergrund der US-Präsidentschaftswahl im November 2024 ist mit einer Zunahme wirtschaftlicher Spannungen zu rechnen. Mit den angekündigten Zöllen entsteht nicht nur Druck auf die Exportwirtschaft. Werden Produkte in den USA auf breiter Front teurer, sinkt die Nachfrage. Zudem wird der Ton zwischen China und den Vereinigten Staaten zunehmend rauer.

Unternehmen sollten als Reaktion auf diese Herausforderungen mit einer Überarbeitung ihrer Strategien reagieren. Eine Diversifikation verringert die Abhängigkeit von einzelnen Märkten und verspricht daher sowohl für die Lieferketten als auch die Absatzmärkte positive Impulse. Gleichzeitig bieten Partnerschaften mit Innovationstreibern die Möglichkeit, beim Thema Digitalisierung, Automatisierung und künstlicher Intelligenz am Ball zu bleiben. Der Zugang zu innovativen Technologien verspricht Wachstumssignale, um langfristige Wettbewerbsvorteile zu generieren.

Gerade aber die politischen Spannungen bleiben ein schwer kalkulierbares Risiko. Hier sollten sich Unternehmen fragen, ob nicht flexiblere Lieferketten Teil der Antwort sein können. Gerade aus dem Spannungsfeld China-USA haben sich in der Vergangenheit bereits einige Unternehmen verabschiedet. Ein Beispiel ist der US-Technologieriese Apple, der zunehmend Kapazitäten nach Indien und China verlagert.

Fazit: Internationale Handelsabkommen als treibende Kraft im globalen Handel

Handelsabkommen geben Impulse, von denen nicht nur exportorientierte Branchen profitieren. Zulieferer, die lokale Immobilienbranche – selbst der Bausektor über Infrastrukturprogramme – es gibt viele Profiteure, deren Umsätze und Gewinne mit dem Export direkt oder indirekt in Verbindung stehen. Und auch in Zukunft werden internationale Abkommen den Handel maßgeblich mitbestimmen. Allerdings sehen sich die Akteure einem aktuell angespannten Umfeld gegenüber. Nationale Interessen, die Bildung komplexer Wirtschaftszonen und eine drohende Verschärfung im Ton zwischen den USA und China lassen neue Spannungsfelder entstehen. Umso wichtiger werden für Unternehmen die Suche nach der richtigen Strategie und der Aufbau diversifizierter Vertriebswege.

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